14.08.2017
Luftverschmutzung beeinflusst den Stoffwechsel negativ und begünstigt Herz-Kreislauf-Erkrankungen - auch bei jungen und gesunden Menschen. Darauf deutet eine neue Studie aus China hin. Allerdings scheint es möglich zu sein, dem negativen Effekt in stark belasteten Regionen entgegenzuwirken.
Waren Studienteilnehmer einer höheren Luftverschmutzung ausgesetzt, stieg bei ihnen die Konzentration von Stresshormonen im Blut an und es kam zu negativen Veränderungen im Stoffwechsel der 55 ansonsten gesunden jungen Erwachsenen. Dies ist das Ergebnis einer Forschungsarbeit, die in China durchgeführt wurde. Wie die Forscher in der Fachzeitschrift Circulation berichten, beeinflusste der Feinstaub unter anderem Glucose, Aminosäuren, Fettsäuren und Lipide. Insgesamt kam es bei 97 Stoffwechselprodukten im Blutserum zu deutlichen Veränderungen, wenn Studienteilnehmer größeren Mengen an Feinstaub ausgesetzt gewesen waren. Zudem erhöhte Feinstaub in der Luft die Menge an Stresshormonen, die mit einem höheren Blutdruck und Entzündungswerten in Zusammenhang stehen und mitverantwortlich für den negativen Einfluss der Luftverschmutzung auf das Herz-Kreislauf-System sein können.
Allerdings könnte es möglich sein, diesen negativen Auswirkungen mit Luftfiltern gegenzusteuern. Wurden Luftreiniger eingesetzt, lag die Feinstaubmenge im Innern von Räumen um 82 Prozent niedriger als beim Einsatz von Attrappen. Außerdem waren die Menge an Stresshormonen, der systolische Blutdruck und die Biomarker für oxidativen Stress und Entzündungen bei den Studienteilnehmern deutlich niedriger, wenn Luftfilter eingesetzt wurden, sagt Dr. Haidong Kan von der Fudan University in Shanghai. Ob diese unter Bedingungen des realen Lebens tatsächlich schützen können, muss sich in weiteren Studien jedoch erst noch zeigen.
HH