08.09.2014
In einem ersten Versuch, für den elf normalgewichtige Freiwillige drei Stunden saßen, ohne dabei die Beine zu bewegen, wiesen die Forscher zunächst nach, dass langes Sitzen tatsächlich schlecht für die Gefäße ist. Ohne Bewegung der Muskeln werde das Blut nicht effektiv zum Herz zurückgepumpt, so die Wissenschaftler der Indiana University. Das Blut könne sich in den Beinen sammeln und sich auf die Fähigkeit der Blutgefäße, sich bei steigendem Blutfluss auszudehnen, negativ auswirken.
"Wir konnten zeigen, dass langes Sitzen die Endothelfunktion beeinträchtigt", sagt Studienleiter Saurabh Thosar. Das Endothel ist die Zellschicht, die das Innere der Gefäße auskleidet. Ist ihre Funktion beeinträchtigt, gilt dies als frühes Zeichen einer Herz-Kreislauf-Erkrankung. Die Forscher wiesen nach, dass die Fähigkeit der Gefäße, sich bei stärkerem Blutfluss auszudehnen, in der Hauptarterie des Beins schon nach einer gesessenen Stunde um 50 Prozent geschmälert war.
Diesem negativen Effekt konnten der Studie zufolge allerdings regelmäßige kleine Gehpausen entgegenwirken. Legten die Studienteilnehmer in einem weiteren Versuch innerhalb der drei gesessenen Stunden drei fünfminütige Gehpausen auf einem Laufband ein, jeweils eine pro Stunde, nahm die Gefäßfunktion nicht ab, berichten die Wissenschaftler online in der Fachzeitschrift Medicine & Science in Sports & Exercise. Vermutlich sei dies der erhöhten Muskelaktivität und Durchblutung zuzuschreiben, so Thosar.
HH