25.03.2015
Die US-Schauspielerin und Regisseurin Angelina Jolie hat bekannt gegeben, dass sie sich aus Angst vor Krebs Eierstöcke und Eileiter hat entfernen lassen. Sie ist Trägerin der risikobehafteten Erbgutvariante des Gens BRCA1. Wie sinnvoll ein solcher Eingriff ist, erklärt Dr. Mignon-Denise Keyver-Paik von der Frauenklinik des Universitätsklinikums Bonn.
BRCA 1 und BRCA 2 sind zwei der bekannten Gene, die genetisch verändert das Risiko der Trägerinnen erhöhen, Eierstock- oder Brustkrebs zu bekommen. Frauen mit dieser Erbgutvariante haben laut Keyver-Paik ein 20 bis 50-prozentiges Risiko, in ihrem Leben an Eierstockkrebs zu erkranken. Werden Eierstöcke und Eileiter entfernt, reduziere sich das Erkrankungsrisiko für Eierstockkrebs um bis zu 97 Prozent, so die Gynäkologin. Sie empfiehlt diese Operation den Trägerinnen der Genmutation, weil bei fortgeschrittenem Eierstockkrebs eine Chance auf Heilung sehr gering ist. Zudem fehlen bei dieser Krebsart im Gegensatz zum Brustkrebs zuverlässige Methoden zur Früherkennung.
Üblicherweise wird diese Operation der Eierstöcke und Eileiter nach abgeschlossener Familienplanung um das 40. Lebensjahr durchgeführt. Alternativ kommt ein Zeitpunkt infrage, an dem die betroffene Frau etwa fünf Jahre jünger ist als das Alter der nächsten Angehörigen, als diese an Eierstockkrebs erkrankt ist. Keyver-Paik: "Die Entfernung der Eierstöcke führt zur Menopause. Dies kann zu den bekannten Nebenwirkungen der Hormonumstellung wie Hitzewallungen, Schlafstörungen oder Abnahme der Knochendichte führen." Angelina Jolie hatte sich bereits vor zwei Jahren die Brüste amputieren lassen, um Krebs vorzubeugen (aponet.de berichtete).
RF/Uni Bonn