07.05.2012
Menschen mit blauen Augen erkranken seltener an der Weißfleckenkrankheit, medizinisch Vitiligo genannt. Braunäugige erkranken hingegen seltener an der aggressivsten Form des Hautkrebses, einem Melanom. Diesen Zusammenhang haben Wissenschaftler der Universität von Colorado in Denver, USA, her.
Bei der Vitiligo handelt es sich um eine Autoimmunerkrankung, bei der die Haut stellenweise keinen Farbstoff mehr bildet und einlagert. Die Funktion der Farbstoff produzierenden Melanozyten ist dabei gestört. Die Folge: weiße Flecken, die umso mehr auffallen, je dunkler die umgebende Haut ist. Mediziner messen der Vitiligo meist keinen großen Krankheitswert bei, es sei denn, der Patient zeigt einen hohen Leidensdruck. Ein Melanom könne man genetisch hingegen als das komplette Gegenteil der Vitiligo betrachten, erläuterte Studienautor Dr. Richard Spritz. Trotzdem vermutet er einen Zusammenhang: "Vitiligo stellt möglicherweise eine überaktive Variante eines normalen Vorgangs dar", sagte er. "Bei diesem zerstört das Immunsystem frühe Formen von Melanomzellen."
Auch wenn die Vitiligo an sich als harmlos gilt, haben Betroffene sowie ihre engen Verwandten ein erhöhtes Risiko für weitere Autoimmunerkrankungen wie Schilddrüsenerkrankungen, Typ-1-Diabetes, rheumatoide Arthritis oder ein Schmetterlingserythem (Lupus erythematodes).
MP