10.01.2014
Forscher aus Rostock haben einen Zusammenhang zwischen der Erkrankung Multiple Sklerose (MS) und dem Auftreten von Kopfschmerzen entdeckt. Neurologen und medizinischen Psychologen gelang der Nachweis, dass vor allem jüngere MS-Patientinnen an Kopfschmerzen leiden.
Die MS geht vielfach mit Kopfschmerzen einher. Das seien jedoch keine klassischen Migräneschmerzen, sagt der Kopfschmerzforscher Professor Dr. Peter Kropp vom Institut für Medizinische Psychologie und Medizinische Soziologie an der Universitätsmedizin Rostock. „Vielmehr handele es sich um Schmerzen, die mit dem Krankheitsbild der MS zusammenhängen.“ In einer Studie hatten die Rostocker Ärzte 200 Patienten mit MS untersucht und festgestellt, dass 70 Prozent der Betroffenen unter Kopfschmerzen leiden - vor allem junge Frauen.
„Diese Erkenntnis ist insofern wegweisend, als bislang Kopfschmerz und Multiple Sklerose nicht im Zusammenhang betrachtet wurden“, sagt Professor Dr. Uwe Zettl, einer der Studienleiter. Dadurch eröffne sich ein Zuwachs an Diagnosemöglichkeiten für MS. Bislang wurden MS-Patienten mit Kopfschmerz zunächst mit anderen Differentialdiagnosen in Zusammenhang gebracht, was die Therapie der eigentlichen Krankheit verzögerte. „Dabei ist gerade bei der Multiplen Sklerose eine möglichst frühe Diagnose wichtig“, so Zettl. Denn in ihrer frühen entzündlichen Phase lasse sich die Krankheit noch gut behandeln.
RF