SeniorenGesundheit

Bei Schlaganfall zählen die ersten 90 Minuten

23.08.2013

Bei einem Schlaganfall zählt jede Minute: Je schneller er behandelt wird, umso größer ist die Chance, ihn zu überleben und die Gefahr für bleibende Schäden zu senken. Doch wie schnell ist schnell? Finnische Forscher fanden heraus, dass es offenbar auf die Schwere des Schlaganfalls ankommt.

Seniorenpaar, Frau im Krankenbett bekommt Besuch von Mann
Wird ein Schlaganfall schnell behandelt, bleiben meist nur wenige Beeinträchtigungen zurück.
© iceteastock - Fotolia

Zeigen sich Anzeichen eines Schlaganfalls, sollten Betroffene in jedem Fall so schnell wie möglich in ärztliche Behandlung in ein Krankenhaus kommen. Allgemein wird davon ausgegangen, dass Medikamente, die Blutgerinnsel auflösen, innerhalb der ersten 4,5 Stunden nach dem Schlaganfall sinnvoll sind. Doch gerade im Fall von milden bis moderaten Schlaganfällen scheint ein "ultra-schneller“ Behandlungsbeginn – innerhalb der ersten 90 Minuten – die Gefahr für bleibende Schäden deutlich zu senken. Dies berichten die finnische Neurologen in der medizinischen Fachzeitschrift Stroke.

Patienten, die nach einem Schlaganfall innerhalb der ersten 90 Minuten ein Blutgerinnsel auflösendes Mittel, in diesem Fall Alteplase, intravenös verabreicht bekommen hatten, litten nach drei Monaten nur unter geringen Beeinträchtigungen, wenn überhaupt welche festzustellen waren. Dies war deutlich besser als bei Patienten, deren Therapie erst zwischen 90 und 270 Minuten nach dem Schlaganfall begonnen hatte.

In die Studie waren Daten aus 14 Jahren von mehr als 6.800 Schlaganfall-Patienten aus zehn europäischen Schlaganfallzentren eingegangen. Die Ärzte hatten diese anhand einer gängigen Schlaganfallskala je nach Stärke des Schlaganfalls in drei Kategorien eingeteilt: Geringfügig, mild bis moderat, moderat bis schwer. Es zeigte sich, dass Personen mit einem milden bis moderaten Schlaganfall am ehesten von einer extrem schnellen Therapie profitierten. Auch bei sehr leichten Schlaganfällen half das schnelle Eingreifen, doch hier sei die Wahrscheinlichkeit einer bleibenden Beeinträchtigung von vornherein sehr gering, so die Forscher. Bei schweren Schlaganfällen nützte die extrem frühe Behandlung jedoch kaum, da bei diesen Patienten eine schwere Blockade der Blutgefäße vorliege.

HH

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