25.07.2016
Erkrankungen des Herz-Kreislauf- sowie des Muskel-Skelett-Systems verursachen fast jeden dritten Ausfalltag wegen Krankheit. Durch gezielte Vorsorge lässt sich gegensteuern, sagt die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA). Sie ermittelte in einer großen Studie, in welchen Berufen bestimmte Herz-Kreislauf- und Muskel-Skelett-Erkrankungen besonders häufig auftreten und zu Arbeitsunfähigkeit führen.
In den Berufsgruppen der Produktion und des Dienstleistungsbereiches mit geringem oder mittlerem Qualifikationsniveau kam es laut der Untersuchung häufiger zu Arbeitsunfähigkeit. Unabhängig von der Art der Erkrankung fiel den Forschern bei einigen Einzelberufen ein besonders hohes Risiko auf. Dazu gehörten bei den Männern beispielsweise Metallarbeiter, Kunststoffverarbeiter oder Abfallbeseitiger. Bei den Frauen waren beispielsweise Raum- und Hausratsreinigerinnen, Helferinnen in der Pflege oder Versandfertigmacherinnen häufiger betroffen.
Die BAuA geht davon aus, dass die heute jüngeren Arbeitnehmer mit dem Alter noch häufiger erkranken als ohnehin zu erwarten ist. Als Grund dafür nennen die Forscher das erhöhte Risiko für Übergewicht und Diabetes. Sie empfehlen, die Belastungen am Arbeitsplatz zu verringern und das Gesundheitsbewusstsein der einzelnen Mitarbeiter zu fördern, um Erkrankungen vorzubeugen. Sie schlagen dazu unter anderem betriebliche Kurse zum Thema Bewegung, Stressreduktion oder Ernährung vor.
Die BAuA-Studie basiert auf Daten der gesetzlichen Krankenkassen zur Arbeitsunfähigkeit von über 26 Millionen gesetzlich pflichtversicherten Beschäftigten aus dem Jahr 2008. Dabei konzentrierten sich die Forscher auf acht häufige Erkrankungen des Kreislaufsystems und zehn häufige Erkrankungen des Muskel-Skelettsystems sowie Nervenerkrankungen der Arme, zum Beispiel das Karpaltunnelsyndrom.
RF