22.06.2017
Die meisten Männer habe schmerzlose Knoten, die tastbar sind, erklärt Dr. Tatiana M. Prowell von der FDA. Diese Knoten können überall auf der Brust entstehen, treten jedoch oft unterhalb der Brustwarze und des Brustwarzenhofs auf, also mitten im Zentrum. Bei Männern fällt solch ein Knoten meist erst nach einem Ereignis wie einem Sturz, Unfall oder Schlag gegen die Brust auf, die dazu führen, dass die Brust abgetastet wird. Dass Brustkrebs bei Männern oft erst relativ spät erkannt wird, hängt vermutlich damit zusammen, dass er so selten ist. In den USA werden nach Zahlen des Nationalen Krebsinstituts jährlich etwa 2.000 neue Fälle diagnostiziert.
Die Behandlungsoptionen seien für Männer ähnlich wie für Frauen: Eine Mastektomie, also eine Entfernung der Brustdrüse, oder in manchen Fällen eine Lumpektomie, bei der ein kleiner Tumor entfernt wird, Bestrahlung, Chemotherapie, zielgerichtete Krebsbehandlungen oder Hormontherapien. Zu letzteren gehört etwa die Behandlung mit selektiven Estrogenrezeptormodulatoren (SERM) wie Tamoxifen oder mit sogenannten Aromatase-Inhibitoren, die die Bildung von Estrogen blockieren. Bei größeren Tumoren, positiven Lymphknoten oder Metastasen werde oft eine Chemotherapie empfohlen, zusätzlich zu Hormonbehandlung, sagt Prowell. Gleiches gilt für Tumore, die einen sogenannten HER2-Rezeptor besitzen. Wie bei Frauen auch würden diese mit Medikamenten behandelt, die auf HER2 abzielten.
Einige Risikofaktoren haben Männer und Frauen gemeinsam: ein höherer Östrogenspiegel, eine familiäre Vorgeschichte und eine frühere Bestrahlung des Brustkorbs. Obwohl bei allen Männern Östrogen im Körper vorkomme, könnten manche Faktoren die Menge erhöhen: darunter Übergewicht, Leberzirrhose oder das Klinefelter-Syndrom, eine Chromosomenstörung, die Männer betrifft.
HH