10.10.2013
Ordnung und Struktur kann Kindergartenkindern helfen, gesund zu bleiben. Dies legt eine online im Fachblatt Social Science & Medicine veröffentlichte Studie nahe. Regiert zu Hause jedoch das Chaos und ist das Leben unvorhersehbar, scheint sich dies negativ auf die Gesundheit des Kindes auszuwirken.
"Wir sprechen hier nicht von dem Chaos, das entsteht, wenn Kinder zu vielen Aktivitäten nachgehen und Eltern sie von einem Ort zum nächsten kutschieren müssen", erläutert Studienleiterin Claire Kamp Dush von der Ohio State University. Schädliches Chaos sei viel grundlegender. So hatten die Forscher zum einen das Chaos im Zuhause von Kindern von über 3.000 Müttern anhand bestimmter Faktoren analysiert: Wie beengt ist die Wohnsituation, sprich, leben in einer Wohnung mehr Personen als Zimmer vorhanden sind? Wie laut ist der Hintergrund-Lärm durch Fernsehgeräte? Läuft der Fernseher zum Beispiel mehr als fünf Stunden am Tag? Gibt es geregelte Schlafenszeiten für Kinder? Und wirkt eine Wohnung laut, dreckig und unübersichtlich? Zum anderen hatten die Wissenschaftler die Arbeitssituation der Mütter erfragt.
Das Ergebnis: Je größer das Chaos zu Hause und je chaotischer die Arbeitssituation bei Frauen mit dreijährigen Kindern war, desto schlechter beurteilten die Mütter zwei Jahre später die Gesundheit ihrer dann fünf Jahre alten Kinder. Die schlechtere Gesundheit könne mit dem Stress zusammenhängen, der mit chaotischen Zuständen einhergehe, vermuten die Forscher. Auch unflexible Arbeitszeiten könnten dazu beitragen, dass Mütter mit kranken Kindern nicht in der Lage seien, einen Arzt aufzusuchen, wenn dies nötig sei.
Obwohl die Studie zum Großteil in Familien mit niedrigem Einkommen durchgeführt worden sei, glauben die Forscher nicht, dass die Ergebnisse für Familien der Mittelklasse anders aussähen. "Chaos ist schädlich für Kinder, egal aus welchem Milieu", so Kamp Dush.
HH