05.06.2013
Übergewichtige Menschen trauen Ernährungsempfehlungen eher, wenn sie von dicken Ärzten kommen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie, in der US-amerikanische Wissenschaftler den Einfluss des Body Mass Index (BMI) von Allgemeinärzten auf das Vertrauen ihrer Patienten untersucht hatten.
Die Studie zeigte, dass übergewichtige Menschen Gesundheitsratschläge, die mit dem Gewicht zu tun haben, offenbar eher von übergewichtigen Ärzten annehmen als von normalgewichtigen Medizinern. Das schreiben die Forscher in der Fachzeitschrift Preventive Medicine. Allerdings, und das sei erstaunlich, fühlten sich Übergewichtige offenbar in Gegenwart eines fettleibigen Arztes eher stigmatisiert. Bei Ärzten mit einem höheren BMI hätten Studienteilnehmer eher das Gefühl gehabt, aufgrund ihres Gewichts beurteilt zu werden, berichten die Forscher.
Die Forscher hatten für ihre Studie 600 übergewichtige und fettleibige Menschen dazu befragt, wie sehr sie ihrem Hausarzt allgemein vertrauen und wie weit ihr Vertrauen bei speziellen Gesundheitstipps reicht. In Bezug auf das allgemeine Vertrauen sollten die Patienten ihr Empfinden auf einer Skala von null bis zehn einstufen, also von null Vertrauen bis komplettes Vertrauen. Bei den Empfehlungen, die speziell das Gewicht betrafen, sollten sie die Frage beantworten: "Wie sehr vertrauen Sie dem Rat ihres Arztes, Ihr Gewicht zu kontrollieren, die Ernährung zu verbessern oder körperlich aktiver zu werden: Sehr, mittel, wenig oder gar nicht?"
HH