Depressionen sind genetisch mit Übergewicht verbunden

16.02.2012

Übergewicht muss nicht mit Frustfuttern zusammenhängen: Spanische Wissenschaftler haben vielmehr einen genetischen Zusammenhang zwischen Depression und Fettleibigkeit gefunden. Dies könnte helfen, frühzeitig zu erkennen, ob Menschen mit einer Depression zusätzlich auch noch das Risiko haben, ein Gewichtsproblem zu bekommen.
Menschen mit Depressionen bekommen eher Übergewicht. image.originalResource.properties.copyright

Wissenschaftler der Universität von Granada konnten zum ersten Mal nachweisen, dass das Gen, das mit Übergewicht einhergeht, auch mit Depressionen zusammenhängt. Eine Depression kann den Effekt, den das Gen auf das Körpergewicht hat, verändern. Dies wiederum könnte bedeuten, dass das Gen selbst in Zusammenhang mit der seelischen Erkrankung und Übergewicht steht.

Für die Studie, die am Institut für Psychiatrie am King’s College in London durchgeführt wurde, untersuchten die Forscher 2.440 Patienten mit wiederkehrenden Depressionen und 809 Menschen ohne Depression. In der Gruppe der Menschen mit einer depressiven Erkrankung konnten die Wissenschaftler einen deutlich höheren vom Übergewichts-Gen abhängigen Body-Mass-Index (BMI) feststellen. Vieles deutet darauf hin, dass Fettleibigkeit häufiger bei Menschen mit einer Depression auftrete, so die Leiterin der Studie, Margarita Rivera, der genaue Zusammenhang sei jedoch noch unklar.

Mit Depression und Übergewicht haben die Wissenschaftler zwei der am weitesten verbreiteten Gesundheitsprobleme der westlichen Gesellschaft im Fokus. Beide stellen Risikofaktoren chronischer Erkrankungen wie Typ-2-Diabetes, Herzerkrankungen oder Bluthochdruck dar. Die neuen Erkenntnisse könnten helfen, frühzeitig herauszufinden, welche Menschen durch eine depressive Vorerkrankung ein größeres Risiko für Übergewicht oder Adipositas besitzen.

hh