14.12.2011
Der australische Experte hat die Veröffentlichungen zum Thema Vitamine, Nahrungsergänzungsmittel und Ernährung und deren Effekt auf das Schlaganfallrisiko analysiert. Einzelne Vitamine und Mineralien reduzierten das Schlaganfallrisiko dabei nicht. Hier seine Ergebnisse:
- Beta-Karotin, die Vorläuferform des Vitamin A schien das Risiko für Herz-Kreislauf-bedingte Todesfälle sogar zu erhöhen.
- Vitamin C und E verhinderten Schlaganfälle nicht.
- Ebenso senkte Calcium das Risiko nicht, allerdings erhöhte es das Herzinfarktrisiko um 31 Prozent.
- Lediglich die Einnahme von Folsäure und Vitamin D konnte bei Mangelzuständen das Auftreten von Durchblutungsstörungen im Gehirn verhindern. Es ist bereits seit längerem bekannt, dass ein Mangel an diesen Vitaminen das Schlaganfallrisiko erhöht.
Zu den "üblichen Verdächtigen" ergab die Untersuchung keine neuen Erkenntnisse:
- Schokolade, beziehungsweise der in ihr enthaltende Kakao, kann durch seine blutdrucksenkenden und anti-entzündlichen Effekte das Schlaganfallrisiko senken.
- Fisch und Obst wirken ebenfalls schützend.
- Mehrfach ungesättigte Omega-3-Fettsäuren aus Fisch und Meeresfrüchten scheinen die Wahrscheinlichkeit zu verringern, an Herzkrankheiten zu erkranken oder zu versterben.
- Vollkornprodukte schützen das Herz.
- Ein erhöhter Fleischkonsum erhöht das Schlaganfallrisiko.
- Zuckerhaltige Getränke erhöhen das Risiko für Übergewicht und Diabetes und dadurch auch für Herzkrankheiten.
- Fettreiche und kohlenhydratreiche Ernährungsweisen erhöhen ebenfalls das Risiko für Schlaganfall und andere Durchblutungsstörungen.
- Die Eiweißaufnahme scheint hingegen keinen Einfluss zu haben.
Insgesamt lieferten aber Studien zum Schlaganfallrisiko und Ernährungsweisen generell die eindeutigsten Ergebnisse: So sei eindeutig belegt, dass die ungesunde "westliche" Ernährung das Risiko für Schlaganfälle erhöhe. Hingegen scheinen zwei "gesunde" Ernährungsweisen das Risiko für Durchblutungsstörungen im Gehirn und am Herzen deutlich zu senken: zum einen die Mittelmeerküche, die auf Gemüse, Knoblauch, Fisch, Olivenöl und mediterrane Kräuter setzt, zum anderen die sogenannte DASH-Diät, die ursprünglich zur Blutdrucksenkung entwickelt wurde und auf eine salzarme, fettreduzierte, obst- und ballaststoffreiche Ernährung abzielt.
Offensichtlich, so der Wissenschaftler, spielt die Ernährung generell eine weit größere Rolle zur Verhinderung von Schlaganfällen als einzelne Nahrungsergänzungsmittel oder Vitamine. Um tatsächlich begründete Hinweise darauf zu erhalten, welche Form der Ernährung am hilfreichsten zur Schlaganfallvermeidung sei, müssten weitere Studien erfolgen.
KK