02.02.2016
Zeigt die Waage beim Wiegen mehr Kilos an als sonst, schrillen bei vielen Menschen die Alarmglocken. Zeigt sie weniger an, ist die Freude dagegen oft groß. Doch könnte eine Gewichtsabnahme für Menschen im fortgeschrittenen Alter auch ein Warnzeichen sein, wie eine neue Studie aus den USA jetzt andeutet.
Hatten Studienteilnehmer vom mittleren Lebensalter an innerhalb von zehn Jahren stärker abgenommen, erhöhte dies die Wahrscheinlichkeit, dass bei ihnen später eine leichte kognitive Beeinträchtigung (englisch: Mild Cognitive Impairment, kurz MCI) nachweisbar war. Dies berichten Forscher um Rosebud O. Roberts von der Mayo Clinic in Rochester in der Fachzeitschrift JAMA Neurology. In fünf bis 15 Prozent der Fälle markiere eine solche Verschlechterung der Denk- und Gedächtnisleistung den Beginn einer Demenz. Teilnehmer, bei denen im Alter von 70 oder darüber eine leichte kognitive Beeinträchtigung nachweisbar war, hatten im Schnitt zwei Kilo innerhalb von zehn Jahren abgenommen, geistig Fitgebliebene nur 1,2 Kilo. Je größer der Gewichtsverlust, desto größer war das Risiko für MCI. So stieg das Risiko bei Menschen, die innerhalb von zehn Jahren fünf Kilogramm abgenommen hatten, auf 24 Prozent an.
Ihre Studie deute drauf hin, dass ein stärkerer Gewichtsverlust zwischen dem mittleren und späteren Lebensalter ein Marker für leichte kognitive Beeinträchtigungen sein könnte, resümieren die Forscher. Diese Erkenntnis könnte dabei helfen, Personen zu identifizieren, die ein erhöhtes Demenzrisiko hätten. Insgesamt waren Studienteilnehmer, bei denen eine solche Beeinträchtigung von Denk- und Gedächtnisleistung feststellbar war, älter und häufiger Träger einer Genvariante, die mit einem erhöhten Risiko für Alzheimer in Verbindung steht, als geistig fitte Teilnehmer. Sie litten zudem häufiger unter Krankheiten wie Diabetes, Bluthochdruck oder eine koronare Herzkrankheit.
HH