14.10.2013
Herzinfarkt-Patienten, die erst Stunden nach dem Notruf operiert werden, sind später erst wieder arbeitsfähig und gehen früher in Rente als Patienten, bei denen es nicht zu Verzögerungen kam. Dies zeigt eine Untersuchung dänischer Forscher.
In der Studie wurden rund 4.000 Patienten mit einer Unterform des Herzinfarkts (STEMI) untersucht, die vor dem Infarkt berufstätig waren. Nach vier Jahren ging ein Großteil von ihnen wieder arbeiten. Bei Patienten, bei denen mehr als zwei Stunden zwischen Notruf und Operation vergangen waren, verzögerte sich der Wiedereinstieg jedoch: 14 Prozent von ihnen waren nach vier Jahren noch nicht wieder berufstätig. Auch auf das Renteneintrittsalter hatte ein verzögerter Behandlungsstart Einfluss. Von den Patienten, bei denen es zu Verzögerungen gekommen war, waren acht Jahre nach dem Herzinfarkt 21 Prozent mehr bereits in Rente gegangen.
"Ungefähr 45 Prozent der STEMI-Patienten sind im Arbeitsalter", betonte Kristina Laut aus Arhus, die die Ergebnisse im Rahmen eines Herz-Kongresses in Madrid vorstellte. Warum der Zusammenhang zwischen einer langen Verzögerung und den Auswirkungen auf die Arbeitsfähigkeit besteht, können die Forscher noch nicht sagen. Sie vermuten, dass sich die verspätete Behandlung direkt auf die Funktion des Herzens auswirkt, aber es könnten auch noch weitere Faktoren beteiligt sein. In einer früheren Studie war eine lange Zeit bis zur Behandlung bereits mit einer höheren Sterblichkeit von Herzinfarkt-Patienten in Zusammenhang gebracht worden.
JM/FH