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09.10.2024
Dass Alkohol ein starkes Zellgift, zeigte sich schon 2015 auf dem Oktoberfest: Forschende des Klinikums der Universität München hatten bei Feiernden Elektrokardiogramme (EKGs) angefertigt. Dadurch haben sie erste Hinweise darauf gefunden, dass starker Alkoholkonsum Herzrhythmusstörungen begünstigt. Diese Ergebnisse konnten sie mit Hilfe von Langzeit-EKGs im folgenden Jahr bestätigen.
Für die Studie wählten die Forschenden beim Oktoberfest 200 Personen aus, die bereit waren, 48 Stunden lang ein Langzeit-EKG beim Feiern zu tragen und ihren Alkoholpegel mehrfach messen zu lassen. Bis zu 2,5 Promille erreichten die Freiwilligen, also deutlich erhöhte Werte.
Alkohol bringt das Herz aus dem Takt
Beim ausgelassenen Feiern zeigte sich, dass Alkohol die Herzfrequenz teilweise auf über 100 Schläge pro Minute ansteigen ließ. Bei jeder zwanzigsten Person kam es zumeist in der Erholungsphase 6 bis 19 Stunden danach zu Herzrhythmusstörungen. Und das, obwohl die Freiwilligen grundsätzlich gesund waren.
„Unsere Studie liefert aus kardiologischer Sicht einen weiteren negativen Effekt von akutem exzessivem Alkoholkonsum auf die Gesundheit“, sagte Prof. Dr. Stefan Brunner, der die Ergebnisse der „Munich BREW II Study“ zusammen mit seinem Team in der Fachzeitschrift „European Heart Journal“ veröffentlich hat. Welche langfristen schädlichen Effekte die alkoholbedingten Rhythmusstörungen auf die Herzgesundheit haben, will die Gruppe nun weiter untersuchen.
Quelle: DOI 10.1093/eurheartj/ehae695