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Synthetische Süßstoffe könnten Diabetesrisiko erhöhen

01.10.2014

Künstliche Süßstoffe sind nach Ansicht der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie (DGE) kein geeignetes Mittel, um das Gewicht zu halten oder gar um abzunehmen. Sie enthalten zwar keine Kalorien, doch neueren Forschungsergebnissen zufolge könnten sie den Zuckerstoffwechsel stören und dadurch das Risiko erhöhen, an Diabetes zu erkranken.

Sommerszene: Paar in den 60ern, Portrait, in die Kamera schauend, gelbe T-Shirts, jeweils ein Glas Limo in der Hand. Beide lächeln
Künstliche Süßstoffe finden sich in vielen Diät- oder Light-Getränken.
© aletia2011 - Fotolia

Bei Mäusen, denen häufig genutzte Süßstoffe wie Saccharin, Aspartam oder Sucralose ins Trinkwasser gegeben wurde, reagierten auf einen Glukosebelastungstest mit einem überhöhten Anstieg der Blutzuckerwerte, schreiben Israelische Forscher im Fachblatt Nature. Für den Endokrinologen Professor Dr. Klaus D. Döhler aus Hannover ist dies ein ernst zu nehmendes Ergebnis: „Wir führen den Glukosebelastungstest zur Frühdiagnose des Typ-2-Diabetes durch. Ein Anstieg des Blutzuckers könnte deshalb bedeuten, dass Süßstoffe die Entwicklung der Zuckerkrankheit fördern.“

Die ungünstige Wirkung der Süßstoffe scheint über eine Veränderung der Darmbakterien zustande zu kommen. „Die Süßstoffe begünstigen das Wachstum von Darmbakterien, die die Aufnahme von Zucker und möglicherweise auch von kurzkettigen Fettsäuren aus dem Darm steigern“, erläutert Professor Dr. Helmut Schatz, Mediensprecher der DGE. „Die regelmäßige Einnahme von Süßstoffen könnte deshalb die Nahrungsverwertung steigern.“

Ob die Ergebnisse auf den Menschen übertragbar sind, bleibt vorerst unklar. Die israelischen Forscher testeten das an nur sieben Personen, von denen einzelne auf die Süßstoffe reagierten, andere jedoch nicht. Um Übergewicht zu reduzieren, empfiehlt Schatz, statt auf Süßstoffe zu setzen, sich lieber ausgewogen zu ernähren. Dazu gehören reichlich Obst und Gemüse sowie Zucker in Maßen. Er rät, täglich etwa 500 Kilokalorien weniger zu verzehren als gewohnt.

RF

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