29.09.2015
Zwischen Kindern und Jugendlichen, die Metformin einnahmen, und Kindern die keines einnahmen, fanden Wissenschaftler um Normand G. Boulé von der University of Alberta kleine Größenunterschiede. Dies berichten die Forscher in der Fachzeitschrift JAMA Pediatrics. Sie hatten sich für ihre Übersichtsarbeit zehn Studien vorgenommen, für die 562 Kinder und Jugendliche im Alter zwischen acht und 16 Jahren untersucht wurden. Diese hatten Metformin, das bei Diabetes, Übergewicht, nicht-alkoholischer Fettleber, einem Überschuss an männlichen Hormonen oder gestörter Glukosetoleranz zum Einsatz kommen kann, über drei bis 48 Monate hinweg eingenommen. In fünf Studien mit den höchsten Metformin-Dosen zeigte sich, dass der Unterschied im Größenzuwachs bei Kindern mit dem Diabetes-Mittel etwa einen Zentimeter im Vergleich zu Kindern der Kontrollgruppe betrug.
Die Forscher wissen, dass ein Zentimeter zunächst nicht viel erscheint. Sie geben jedoch zu bedenken, dass der Einfluss des Medikaments auf das Wachstum womöglich unterschätzt werde. Schließlich seien viele Studien nur von kurzer Dauer gewesen. Darüber hinaus habe es sich bei einigen der Studienteilnehmer um ältere Jugendliche gehandelt, bei denen die Wachstumsfugen vielleicht schon geschlossen gewesen seien und das Längenwachstum somit abgeschlossen. Weitere Studien, die diesen neuen Aspekt des Diabetesmittels beleuchten, seien deshalb notwendig.
HH