19.01.2015
Bestandteile ätherischer Öle, die sogenannten Terpene, können das Wachstum verschiedener Krebszellen hemmen, u.a. in der Leber. Möglich wird das, weil nicht nur die Nase, sondern auch die Leber diese Stoffe "riechen" kann, sagen Forscher aus Bochum.
Ätherische Öle kommen in vielen Pflanzen vor und schützen sie durch ihre antibakteriellen, antiviralen und pilztötenden Eigenschaften. Darüber hinaus können Terpene das Wachstum verschiedener Arten von Krebszellen behindern. Die Forscher um Professor Dr. Dr. Dr. Hanns Hatt fanden nun heraus, dass die Terpene in den Krebszellen Bindungsstellen für Duftstoffe aktivieren. Diese kommen zwar vor allem in den Riechzellen der Nase vor, aber nachweislich auch in allen anderen Geweben, z.B. der Haut, der Prostata oder in Spermien. Die Aktivierung setzt dann Signalprozesse in Gang.
Die Forscher setzten die Zellen verschieden hohen Konzentrationen mehrerer Terpene aus und beobachteten ihre Reaktion. Bei einigen kam es zu einem deutlichen Anstieg der Calcium-Konzentration in den Zellen, wodurch das Zellwachstum reduziert wird, schreiben sie im Fachblatt Archives of Biochemistry and Biophysics. Dabei entdeckten sie, dass der Geruchsrezeptor namens OR1A2 für die Zellreaktion verantwortlich ist. „Diese Ergebnisse stellen ein weiteres Beispiel für die Bedeutung der Duftrezeptoren außerhalb der Nase dar und geben Hoffnung, für die Krebstherapie neue Medikamente mit geringeren Nebenwirkungen entwickeln zu können“, sagt Studienleiter Hatt.
RUB/RF