11.08.2011
Listerien sind weltweit verbreitet und kommen im landwirtschaftlichen Bereich häufig in Tierfutter oder Tierkot vor. So können sie beispielsweise beim Melken oder Schlachten auf oder in die Lebensmittel gelangen. Gerade Produkte mit Rohmilch oder rohe Fleischwaren können auf diese Weise mit Listerien verunreinigt sein. Da diese Bakterien das Lebensmittel nicht verderben lassen, riecht und schmeckt das betroffene Produkt meist einwandfrei.
"Für gesunde Erwachsene stellt die Listeriose in der Regel keine Gefahr dar. Meist verläuft sie symptomlos und bleibt daher unerkannt", informiert das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR). Wenn überhaupt äußert sich die Infektion unspezifisch: Es treten zum Beispiel Fieber, Kopfschmerzen oder Übelkeit auf. Anders sieht es für Menschen mit geschwächtem Immunsystem oder Schwangere und ihr Ungeborenes aus. Hat sich das Kind im Mutterleib infiziert, kann es zum Beispiel zu einer Frühgeburt und Fehlbildungen kommen.
Gegen die Listeriose gibt es keine Impfung. Listerien sind jedoch empfindlich gegen Hitze. Von gekochten oder stark erhitzten Speisen geht keine Gefahr aus. "Voraussetzung ist, dass für mindestens zwei Minuten eine Temperatur von 70 Grad Celsius im Kern des Lebensmittels erreicht wurde", erklärt das BfR.
Auch wenn die Erkrankung selten ist, profitieren Schwangere von folgenden Vorsichtsmaßnahmen:
- Keine rohen Lebensmittel tierischen Ursprungs (z.B. Rohmilch- oder Rohwurstprodukte) verzehren,
- Käserinde immer abschneiden,
- Auf geräucherte oder marinierte Fischerzeugnisse verzichten,
- Blattsalate selbst frisch zubereiten und gründlich waschen.
Ansonsten tragen die allgemeinen Maßnahmen zur Küchenhygiene, die auch gegen EHEC-Erreger oder Salmonellen greifen, dazu bei, die Gefahr einer bakteriellen Infektion durch Lebensmittel möglichst gering zu halten.
Rüdiger Freund