23.02.2016
Nach acht Wochen fettreicher Steinzeit-Diät brachten übergewichtige Mäuse 15 Prozent mehr Gewicht auf die Waage und hatten damit deutlich stärker zugelegt als Artgenossen, die mit normaler Kost gefüttert worden waren. Auf eine menschliche Perspektive umgerechnet bedeute das, dass ein 100 Kilogramm schwerer Mensch mit einer solchen Ernährung in zwei Wochen 15 Kilogramm zunehmen würde, veranschaulicht Associate Professor Sof Andrikopoulos von der University of Melbourne. Außerdem verschlechterte sich die Glukoseintoleranz der Mäuse unter der Paleo-Diät und ihr Insulin-Pegel stieg an, wie Andrikopoulos und Kollegen im Fachblatt Nutrition and Diabetes berichten.
Low-Carb-High-Fat-Diäten werden immer beliebter, sagt Andrikopoulos, Präsident der Australischen Diabetes Gesellschaft. Doch gebe es so gut wie keine wissenschaftlichen Beweise, dass diese Diäten funktionierten. Vielmehr sehe es so aus, dass nicht-aktive Übergewichtige, die ihre Ernährung auf diese Art umstellen, sogar noch zunehmen könnten. Mit Mode-Diäten müsse man sehr vorsichtig sein. Wer abnehmen wolle, sollte sich eine professionelle Beratung suchen und Ernährungsmodelle anstreben, die wissenschaftlich abgesichert seien, rät Andrikopoulos. Ihm zufolge ist eine mediterrane Ernährung für Menschen mit Diabetes oder einer Vorstufe der Zuckerkrankheit am besten geeignet. Diese enthält wenig raffinierten Zucker, dafür Vollkorngetreide, gesunde Öle, Fett von Fisch und Olivenöl, Gemüse, Obst und Proteine.
Ursprünglich hatten die Wissenschaftler herausfinden wollen, ob Menschen mit einer Vorstufe von Diabetes von einer Ernährung mit vielen Fetten und wenig Kohlenhydraten profitieren können. Hierfür setzten sie eine Gruppe von übergewichtigen Mäusen, die Symptome einer Vorstufe von Diabetes zeigten, auf eine solche Diät. Der Fettanteil wurde von drei auf 60 Prozent erhöht, der Anteil an Kohlenhydraten auf 20 Prozent gesenkt. Eine zweite Gruppe wurde normal gefüttert.
HH