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Lokale Antibiotika-Therapie stoppt Lyme-Borreliose

16.09.2011

Blutsaugende Zecken sind nicht nur unangenehm, sondern können auch gefährliche Krankheiten übertragen. Die von Bakterien verursachte Lyme-Borreliose muss bislang noch mit einer mehrwöchigen Antibiotika-Therapie behandelt werden. Forscher der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) haben nun ein weit weniger belastendes Verfahren entwickelt.

Zecke
Beim Zeckenstich kann es zur Übertragung von Borreliose kommen. In Zukunft könnte die Infektion durch eine lokale Antibiotika-Behandlung allerdings schon im Keim erstickt werden.
© frogger - Fotolia

Die Lyme-Borreliose ist eine gefährliche Infektionskrankheit. Sie wird durch Zecken übertragen, die Borrelia burgdorferi und verwandte Erreger während einer Blutmahlzeit aufnehmen und beim nächsten Stich an Mensch oder Tier weitergeben. Nach Schätzungen sind in Westeuropa ein Drittel bis zu einer Hälfte aller Zecken Träger von Borrelien.

Unbehandelt kann die zunächst nur mit milden Symptomen verlaufende Erkrankung unter anderem in der Haut, den Gelenken, dem Herz und dem Nervensystem schwere Schäden verursachen, wobei sie in diesem Stadium nur schwer zu therapieren ist. Ein Forscherteam um den Bakteriologen Professor Dr. Reinhard Straubinger konnte nun im Tierversuch zeigen, dass ein an der Einstichstelle angebrachtes, flüssiges Gel mit dem Antibiotikum Azithromycin die Infektion im Keim ersticken kann. Mittlerweile wird die lokale Antibiotika-Behandlung gegen Borrelien auch an infizierten Menschen in einer Studie getestet.

Derzeit aber müssen sich Borreliose-Patienten noch einer mehrwöchigen Antibiotika-Therapie unterziehen, die in vielen Fällen intravenös verabreicht wird – nicht nur für Kinder eine hohe Belastung. "Bei unserem Ansatz wird das Antibiotikum über ein transparentes, selbst klebendes Pflaster direkt auf die Stichstelle aufgebracht", sagt Straubinger. "Weil nur sehr wenig Antibiotikum enthalten ist, bleibt die Wirkung lokal begrenzt und auch Nebenwirkungen treten kaum auf."

LMU

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