26.01.2015
Die Rate der Todesfälle aufgrund von Krebs, also wie viele Menschen pro 100.000 Einwohner an dieser dieser Erkrankung sterben, werde 2015 in der Europäischen Union voraussichtlich sinken. Dabei gebe es jedoch zwei Ausnahmen, so die Forscher. Dies seien Lungenkrebs bei Frauen und Bauchspeicheldrüsenkrebs bei beiden Geschlechtern.
Im Vergleich zum Jahr 2009 werde die Todesrate aufgrund von Lungenkrebs bei Frauen vermutlich um neun Prozent ansteigen, und zwar auf 14,24 pro 100.000 Einwohner. Die Todesrate für Brustkrebs werde voraussichtlich knapp darunter liegen, was einem Rückgang von etwas mehr als zehn Prozent seit 2009 entspreche, schreiben die Forscher im Fachmagazin Annals of Oncology. Besonders hoch liege die Rate in Großbritannien und Polen, für die die Forscher 21 und 17 Todesfälle durch Lungenkrebs pro 100.000 Einwohnern vorhersagen. Als Hauptursache für Lungenkrebs gilt nach wie vor das Rauchen. Dies sei für 85 bis 90 Prozent aller Lungenkrebsfälle verantwortlich, sagt Fabio Levi, emeritierter Professor an der Universität Lausanne in der Schweiz.
Darüber hinaus gehen wahrscheinlich auch 15 bis 25 Prozent der Fälle von bösartigen Tumoren der Bauchspeicheldrüse auf das Konto von Zigaretten. Die Forscher prognostizieren, dass die Todesraten aufgrund von Bauchspeicheldrüsenkrebs seit 2009 bei Männern um vier Prozent, bei Frauen um fünf Prozent ansteigen werden. Risikofaktoren seien neben Rauchen auch Übergewicht, Diabetes, hoher Alkoholkonsum und familiäre Vorbelastung, womit sich jedoch nur 40 Prozent der Krankheitsfälle erklären ließen.
Für andere Krebsarten scheint der Trend rückläufig zu sein. So rechnen die Forscher mit einem Rückgang der Todesrate bei den drei Hauptkrebsarten von Männern: um neun Prozent bei Lungen-, fünf Prozent bei Darm- und zwölf Prozent bei Prostatakrebs. Bei Frauen wird vermutlich nicht nur die Todesrate bei Brustkrebs rückläufig sein, sondern auch die von Darmkrebs mit voraussichtlich neun Prozent.
HH