04.04.2013
Unter Menschen mit Bluthochdruck finden sich mehr Patienten, die eine "Posttraumatische Belastungsstörung" (PTBS) aufweisen, als in der Allgemeinbevölkerung. Das zeigt eine Studie des Universitätsklinikums Ulm, die bei der 79. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie vorgestellt wurde.
"Wir gehen davon aus, dass bei einer Posttraumatischen Belastungsstörung die dauerhafte Überaktivität des sympathischen Nervensystems eine mögliche Ursache für das häufige Auftreten von Bluthochdruck ist", erklärt die Studien-Autorin Dr. Elisabeth Balint vom Universitätsklinikum Ulm. Das sympathische Nervensystem spielt eine große Rolle bei der Stressverarbeitung. Es bereitet den Körper darauf vor, bei einer Bedrohung größere Anstrengungen zu bewältigen. Dazu steigert es unter anderem die Ausschüttung von Hormonen wie Adrenalin, die Herztätigkeit, den Stoffwechsel, die Muskelspannung und den Blutdruck. Der Mensch kann diese Reaktionen willentlich kaum beeinflussen.
In der Studie wurden 77 Bluthochdruck-Patienten untersucht. Etwa ein Zehntel der Teilnehmer zeigte das Vollbild einer Posttraumatischen Belastungsstörung - das ist deutlich mehr als in der Allgemeinbevölkerung. Weitere 12 Prozent der untersuchten Patienten erfüllten die Kriterien einer partiellen Posttraumatischen Belastungsstörung. Insgesamt waren 22 Prozent der teilnehmenden Patienten mit den Folgen eines traumatischen Ereignisses klinisch bedeutsam belastet.
DGK/RF