15.04.2013
Nitrate im Essen könnten besser sein als ihr Ruf, zumindest wenn es um ihre Auswirkung auf das Herz-Kreislauf-System geht. Zu diesem Schluss kommen britische Forscher, die den Einfluss von Roter Bete auf den Blutdruck untersucht hatten. Für eine allgemeine Ernährungsempfehlung sei es jedoch noch zu früh.
In einer kleinen Studie konnten die Wissenschaftler nachweisen, dass ein viertel Liter Rote-Bete-Saft am Tag den Blutdruck der Studienteilnehmer um durchschnittlich 10 mmHg senken konnte. Die positiven Auswirkungen auf beide Blutdruckwerte waren drei bis sechs Stunden nach Genuss des roten Getränks am deutlichsten, doch selbst nach 24 Stunden noch nachweisbar, berichten sie in der Fachzeitschrift Hypertension. Der Rote-Bete-Saft enthielt etwa 0,2 Gramm Nitrat, was ungefähr einer großen Schüssel Salat oder zwei Rote-Bete-Knollen entspreche, schreiben die Forscher. "Unsere Hoffnung ist, dass sich mit nitratreichem Gemüse, wie grünem Blattgemüse oder Roter Bete, die Herzgesundheit auf einfache Weise verbessern lässt", so Amrita Ahluwalia von der medizinischen Fakultät der Queen Mary Universität in London.
Nitrat wird im Körper zunächst zu Nitrit umgewandelt. In einem weiteren Schritt können unter anderem Nitrosamine entstehen, die sich in Tierversuchen als krebserregend erwiesen haben. Daher der schlechte Ruf dieser Substanz. Nitrat könnte neueren Studien zufolge aber auch positive Auswirkungen haben, nämlich dann, wenn es im Blut zu Stickstoffmonoxid umgewandelt wird. Dieses Gas weite die Gefäße und verbessere den Blutfluss, so die britischen Forscher. Dies und viele weitere gesundheitsfördernde Vorteile einer Ernährung, die reich an Obst und Gemüse ist, führen dazu, dass einige Fachleute mittlerweile nicht mehr generell vom Verzehr nitratreicher Lebensmittel abraten. Ihnen zufolge überwiegen die Vorteile einer abwechslungsreichen Ernährung die Nachteile.
HH