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Schnelle Zucker erhöhen das Krebsrisiko

16.01.2012

Wer in seiner Ernährung auf Kohlenhydrate mit niedrigem glykämischen Index achtet, vermindert sein Krebsrisiko, sagt eine australische Wissenschaftlerin und nennt Gründe.

Kleiner Junge isst ein Vollkornbrötchen
Die Kohlenhydrate aus Vollkornbrötchen lassen den Blutzucker nicht so rasch ansteigen wie schnelle Zucker, zum Beispiel aus Weißbrot. Dieser niedrige glykämische Index ist gut fürs Krebsrisiko.
© Techniker Krankenkasse

Wer über einen Zeitraum von mindestens fünf Jahren Kohlenhydrate mit einem hohen glykämischen Index (GI) zu sich nimmt, erhöht sein Risiko, an Brustkrebs zu erkranken, um acht Prozent. Dies ist das Ergebnis einer Auswertung von zehn Studien, die Professor Dr. Jennie Brand-Miller an der Universität Sydney (Australien) durchgeführt hat. Der glykämische Index gibt an, wie schnell ein Kohlenhydrat beziehungsweise ein Zucker nach dem Essen den Blutzucker in die Höhe treibt. Kohlenhydrate mit einem hohen GI wirkten wie Dünger, so Brand-Miller. Sie bewirken eine hohe Insulinausschüttung. Insulin wiederum ist als Wachstumsfaktor bekannt und wirkt auch auf Krebszellen.

"Es gibt Einflussfaktoren für Brustkrebs, die man nicht ändern kann", sagte die Wissenschaftlerin. Die Gene gehörten dazu, die Wechseljahre oder familiäre Einflüsse. "Durch den Lebensstil bedingte Risikofaktoren könne man jedoch beeinflussen." Dazu gehört beispielsweise Alkohol- und Fleischkonsum, fettreiche Ernährung oder Übergewicht. So sei das körpereigene Fettgewebe in der Lage, Östrogene zu produzieren. Das könne das Risiko für hormonabhängige Tumoren erhöhen. Auf Fett zu verzichten, sei allerdings eine unzulässige Vereinfachung, sagte sie weiter. So gebe es auch Fette, die dem Körper gut tun wie Fette aus Nüssen oder Avocados. "Es geht um Mäßigung", betonte sie.

Einen hohen GI besitzen Lebensmittel, die einen raschen und hohen Blutzuckeranstieg bewirken. Er liegt zwischen 70 und 100. In diese Gruppe gehören Lebensmittel wie Instant-Kartoffelpüree, gekochter Reis, Weißbrot, Honig, Cornflakes, zuckerhaltige Limonaden und Bier. Einen mittleren GI (55 bis 70) besitzen zum Beispiel Müsliriegel, Salzkartoffeln, Bananen, Haushaltszucker oder ungesüßte Obstsäfte. Der Glykämische Index von Haushaltszucker ist entgegen der landläufigen Meinung nur durchschnittlich. Einen niedrigen GI (unter 55) besitzen Lebensmittel, nach deren Verzehr der Blutzucker nur langsam und wenig ansteigt. Dazu gehören zum Beispiel Milch, Joghurt (ohne Fruchtzubereitung), Obst, Gemüse, Nudeln aus Hartweizen, Hülsenfrüchte oder Nüsse.

MP

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