11.11.2013
„Ruhen sie sich aus und genießen sie ihre Schwangerschaft!“, lautete früher häufig der ärztliche Rat an werdende Mütter. Zumindest was das Ausruhen angeht, ändert sich diese Ansicht mittlerweile. Eine Studie zeigt: Bewegt sich die Mutter, nützt das dem Hirn des Kindes.
Schon 20 Minuten leichtes Training an drei Tagen pro Woche reichen während der Schwangerschaft aus, um die Hirnentwicklung des Neugeborenen messbar zu verbessern. Das haben Forscher der Universität von Montreal in Kanada herausgefunden. In ihrer Studie hatten sie die Frauen, die zu Beginn im vierten Monat schwanger waren, in zwei Gruppen aufgeteilt. Die eine Gruppe ruhte sich aus und die zweite Gruppe nahm regelmäßig an einem leichten Ausdauertraining teil, bei dem die Frauen ein wenig außer Atem kommen sollten. Acht bis zwölf Tage nach der Geburt maßen die Forscher dann die Hirnströme der Babys. Dabei stellten sie fest, dass die Gehirne der Kinder der sportlichen Frauen ausgereifter wirkten.
Offenbar beschleunige der Sport in der Schwangerschaft die Hirnentwicklung der Kinder, schlossen die Forscher aus ihren Ergebnissen. Doch nicht nur das Hirn der Kinder scheint vom Sport der Mutter zu profitieren: Frühere Untersuchungen zeigten bereits, dass dadurch das Risiko für Übergewicht beim Nachwuchs sinkt. Darüber hinaus hat die Schwangere selbst etwas davon. „Während der neun Monate hat sie weniger Schwangerschaftskomplikationen und erholt sich später schneller von den Strapazen der Geburt“, sagte einer der Studienleiter, Professor Daniel Curnier, auf dem Kongress "Neuroscience 2013" in San Diego, USA. Die Forscher hoffen, dass ihre Studie Frauen ermutigt, ihre Schwangerschaft aktiver zu gestalten.
RF