09.07.2014
Dass immer mehr Menschen zu viele Pfunde mit sich herumschleppen, hängt US-amerikanischen Wissenschaftlern zufolge nicht damit zusammen, dass heute mehr Kalorien verzehrt werden als noch vor 20 Jahren. Verantwortlich sei vielmehr ein zunehmender Bewegungsmangel.
In den letzten 20 Jahren habe sich die US-amerikanische Bevölkerung deutlich weniger bewegt, während der Body Mass Index (BMI) stark zugenommen habe. Die Kalorienzufuhr sei dagegen stabil geblieben, berichten die Forscher um Dr. Uri Ladabaum von der Stanford University School of Medicine in der Fachzeitschrift The American Journal of Medicine. Von diesem Trend betroffen seien besonders Frauen, so die Forscher. So stieg die Zahl der US-Amerikanerinnen, die keinen Sport trieben, in nur sechs Jahren von rund 19 Prozent im Jahr 1994 auf etwas mehr als die Hälfte im Jahr 2010. Aber auch bei Männern kletterte die Zahl von rund 11 Prozent auf 43,4 Prozent. Der BMI stieg durch die Bank an, am drastischsten jedoch bei jungen Frauen zwischen 18 und 39 Jahren. Und auch der Taillenumfang nahm von Jahr zu Jahr zu.
Oft wird vermutet, dass die Ursache für das zunehmende Übergewicht vieler Menschen in den Industrienationen in erster Linie darin zu suchen ist, dass die Menge an verzehrten Kalorien pro Tag über die Jahre gestiegen ist. Dies konnten die Wissenschaftler jedoch nicht bestätigen. Zwar waren sie nicht der Frage nachgegangen, was genau der Durchschnittsamerikaner verzehrte. Sie konnten jedoch feststellen, dass sich die täglich Menge an Kalorien, Fett, Kohlenhydraten und Proteinen in den vergangenen 20 Jahren nicht nennenswert geändert hatte – das Gewicht dagegen schon.
HH