10.01.2014
Die Siegerpose oder „dominante Drohgebärde“, wie Psychologen sie auch nennen, scheint dem Menschen angeboren zu sein. „Sie stammt aus einem evolutionären Drang, Ordnung und Hierarchie in der Gemeinschaft aufrechtzuerhalten“, sagt David Matsumoto, Psychologie-Professor an der San Francisco State Universität. Er und seine Mitarbeiter hatten in einer Studie die Sieger der Judo-Wettbewerbe der olympischen und paralympischen Spiele betrachtet. Die Wissenschaftler konzentrierten sich darauf, welche körperliche Reaktion der Sportler zeigte, direkt nachdem klar wurde, dass er den Kampf gewonnen hatte. Zuerst unterteilten sie, ob es sich dabei überhaupt um eine Triumphgeste handelte. Wenn ja, bewerteten sie die Geste dann je nach Deutlichkeit mit 1 bis 5 Punkten.
Als Triumphreaktion werteten sie Arme, die über Schulterhöhe gereckt wurden, eine herausgedrückte Brust oder ein Lächeln mit zurückgeworfenem Kopf. Solche Gesten fanden sie bei Athleten aus allen Kulturkreisen sowie bei blinden Sportlern, woraus die Psychologen auf eine angeborene Verhaltensweise schließen. Matsumoto: „Es ist ein unmittelbarer und universeller Ausdruck, den Menschen aus verschiedensten Ländern zeigen, nachdem sie gewonnen haben. Auch von Tieren kennt man solche Dominanzgesten, die ihren Körper größer erscheinen lassen sollen.“ Darüber hinaus zeigten sich solche Verhaltenweisen laut Masumoto deutlicher bei Sportlern, die aus Ländern mit einer stark hierarchisch geprägten Gesellschaft stammten.
RF