13.01.2016
Trockene Heizungsluft, schwankende Temperaturen, Stress im Büro oder Privat – der Körper wird im Winter auf eine harte Probe gestellt. Um nicht dauerhaft mit Halsschmerzen, Husten und Schnupfen belastet zu sein, gilt es, die Abwehrkräfte ausreichend zu stärken. „Viel frische Luft, ausgewogene Ernährung, Sport, warme Kleidung und ausreichend Schlaf sind immer noch die beste Medizin, um nicht krank zu werden“, so Vize-Kammerpräsident Klaus Scholz. Sollte es dennoch zu Erkältungssymptomen kommen, ist im ersten Schritt eine Selbstmedikation in Ordnung.
Linderung verschaffen
Halsschmerzen zählen zu den häufigsten Beschwerden, mit denen Menschen als erstes in die Apotheke kommen, ehe sie einen Arzt aufsuchen. Eine akute Rachenentzündung – die sogenannte Pharyngitis – ohne zusätzliche Symptome kann in der Regel komplikationslos und schnell behandelt werden. Wer erst einmal auf Hausmittel zurückgreifen möchte, kann beispielsweise mit Salzwasser oder Salbei gurgeln, Eiswürfel lutschen oder auch Halswickel ausprobieren. Hier tut entweder ein einfacher kalter Wickel über Nacht oder auch eine Befüllung mit Quark oder zerstampften Kartoffeln gut. „In der Apotheke beraten wir die Patienten auch zu pflanzlichen Mitteln wie Tee“, so der Vizepräsident. Denn viel trinken ist in der Erkältungsphase oberste Prämisse. „Die Schleimhäute werden durch die Flüssigkeit ausreichend feucht gehalten und die Erkältungsviren können sich nicht so gut vermehren. Zudem wirken Heilpflanzen keimhemmend, entzündungsdämmend und abschwellend“, weiß Scholz.
Sollen es doch lieber schmerzlindernde, rezeptfreie Medikamente sein, helfen „beispielsweise Paracetamol, ASS, Flurbiprofen oder Ibuprofen nachweislich am besten“, zählt Scholz auf. Bei lokal betäubenden Mitteln für den Hals sind die Wirkstoffe Lidocain, Benzocain und Ambroxol zu empfehlen. Kommen weitere Erkältungssymptome wie verstopfte Nebenhöhlen und Husten hinzu, macht eine Kombination aus Schmerzmittel und lokaler Anwendung wie Spray, Saft oder Pastille Sinn.
Nicht zu lange warten
Die Anzahl an rezeptfreien Mitteln bei grippalen Infekten ist heutzutage sehr groß. Als Laie ist es somit kaum möglich, den Überblick zu behalten – viele verlassen sich auf Tipps von Familie und Freunden oder fragen in der Apotheke gezielt nach. „Natürlich versuchen wir, den Patienten so gut wie möglich zu beraten, damit die Beschwerden schnell abklingen. Sollte sich aber nach drei Tagen keinerlei Besserung einstellen oder kommen weitere Symptome wie Fieber, Atemnot, starke Heiserkeit oder Hautausschlag hinzu, sollte der Betroffene schnellstens zu Arzt“, so Scholz.
Zwar treten Halsschmerzen meist im Rahmen einer Erkältung auf, es kann aber auch eine ernsthafte Erkrankung dahinter steckt. So deuten beispielsweise starke Schluckbeschwerden, Ohrenschmerzen, Fieber und eitrigen Belägen auf den Mandeln auf eine bakterielle Mandelentzündung hin. Der Arzt kann mit Hilfe eines Rachenabstrichs oder Bluttests die Erregerart feststellen und die geeignete Therapie anordnen. Sind Bakterien die Ursache, verschreibt der Arzt ein Antibiotikum.
AK Bremen/NK