LAK Bremen/NK
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02.02.2018
In den meisten Fällen treten die Symptome des „Winterblues“, also der depressiven Verstimmung, schon ab Anfang November auf. Viele Menschen fühlen sich in der kälteren Jahreszeit oft müde und antriebslos. Ein gesteigerter Appetit auf Süßigkeiten zum Beispiel ist typisch für eine depressive Verstimmung im Winter. Über den Zucker versucht der Körper, sich mit Serotonin, dem „Glückshormon“, zu versorgen.
Behandlung der depressiven Verstimmung
Bei leichten Fällen von depressiver Verstimmung können kleine Veränderungen im Alltag vorgenommen werden. Tageslicht zum Beispiel beeinflusst die Laune positiv. Auch wenn es wolkig ist, kurbelt das Tageslicht die Serotoninausschüttung an. Ein 30-minütiger Spaziergang ist bereits ausreichend. Auch sportliche Aktivitäten erhöhen die Produktion von Glückshormonen. Zusätzlich wirkt eine gesunde Ernährung gegen depressive Verstimmungen und Stress. Südfrüchte wie Orangen, Bananen und Mandarinen enthalten viele Vitamine und liefern somit viel Energie für den Tag. Ebenso könne laut Apothekerkammer Bremen der Mangel an Vitamin D Grund für eine depressive Verstimmung sein. Menschen, die sich niedergeschlagen fühlen, können mit Hilfe einer Blutuntersuchung beim Hausarzt ihre Vitamin-D-Werte checken lassen.
Zur Behandlung einer depressiven Verstimmung wird zum Beispiel Johanniskraut eingesetzt. Dabei handelt es sich um ein pflanzliches Mittel, das sowohl bei schwachen und mittelschweren Depressionen als auch bei depressiven Verstimmungen zur Anwendung kommt. Johanniskraut steigert die Lichtempfindlichkeit der Haut, weshalb Patienten Sonnenstrahlen nur in Maßen genießen und das Solarium meiden sollten. Die Heilpflanze ist Bestandteil vieler Fertigarzneimittel. Es ist wichtig, genau auf die Dosierung zu achten, da einige Produkte keine Extrakte enthalten und somit wesentlich niedriger dosiert sind. Allerdings ist eine gewisse Dosierung nötig, um eine spürbare Wirkung zu erzielen. Da eine Selbstbehandlung mit Risiken verbunden ist, ist es immer sinnvoll, einen Arzt oder Apotheker um Rat zu fragen. „Patienten sollten zudem geduldig sein und nicht zu früh mit der Einnahme wieder aufhören, denn die erste Wirkung setzt erst nach etwa zwei bis vier Wochen ein“, sagt Dr. Richard Klämbt, Präsident der Apothekerkammer Bremen.
„Wer sich depressiv verstimmt fühlt, sollte sich in der Apotheke oder beim Hausarzt über die Behandlungsmöglichkeiten informieren“, so Klämbt weiter. „Mit einer echten Depression sollten Betroffene jedoch unbedingt zum Arzt gehen“, betont er zudem.
Winterblues oder echte Depression?
Symptome einer depressiven Verstimmung gleichen auf den ersten Blick zwar denen einer echten Depression. Die folgenden Symptome sind jedoch unverkennbare Anzeichen dafür, dass die Verstimmung in eine echte Depression übergegangen ist: Lustlosigkeit, Appetitlosigkeit, massive Schlafstörungen, das Gefühl der inneren Leere, Konzentrationsstörungen und eine gedrückte Stimmung. „Im Unterschied zur depressiven Verstimmung treten die Symptome bei einer Depression stärker und häufiger auf“ klärt Klämbt auf. „Wichtig ist, bei einer vermuteten Depression auf jeden Fall einen Facharzt zu konsultieren, um Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten zu klären.“