09.04.2014
So widersprüchlich es klingt: Bei arthrotischen Schmerzen in Gelenken oder der Wirbelsäule ist statt Schonung gezielte Bewegung angesagt. "Sport und Bewegung können auf verschiedenen Ebenen den Arthroseprozess positiv beeinflussen", sagt Professor Dr. Wolfgang Rüther, Vizepräsident der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie, in der Neuen Apotheken Illustrierten vom 1. Januar 2012.
"Der Knorpel besitzt keine Blutgefäße. Die Knorpelzellen werden über die Gelenkflüssigkeit ernährt. Erst bei Bewegung werden die Nährstoffe quasi in den Knorpel einmassiert", erklärt Rüther neuere wissenschaftliche Erkenntnisse zur Funktionsweise des Knorpels. Werden dagegen Gelenke oder Wirbelsäule zu wenig bewegt, bekommen die Knorpelzellen nicht ausreichend Nährstoffe und sterben im Extremfall sogar ab, erklärt der Orthopäde.
Stark schmerzende Gelenke behandeln Ärzte zunächst mit Schmerzmitteln, damit die Patienten überhaupt wieder mobil werden. Doch Arzneimittel sind längst nicht alles in der Arthrosetherapie. Vonnöten ist auch eine gezielte Physiotherapie, die Fehlstellungen benachbarter Sehnen, Gelenke und Bäder im Blick hat, ausbalancierte Bewegungen fördert und die Muskulatur aufbaut. "Vor allem bei raschen Bewegungen braucht jedes Gelenk eine sichere Führung durch die Muskulatur", weiß Rüther. Sanfte Sportarten wie Nordic Walking oder Schwimmen runden das Bewegungsprogramm ab.
NAI