05.02.2014
Übergewichtige Kinder leiden oft sehr unter ihrer Leibesfülle, schaffen es aber alleine kaum, überschüssige Pfunde abzubauen. Es gibt jedoch Initiativen, die dabei helfen.
Dass immer mehr Kinder bereits in jungen und jüngsten Jahren erheblich zu viel auf die Waage bringen, liegt nicht nur daran, dass sie zu viel Zeit vor dem Fernseher und Computer verbringen und sich schlecht ernähren. Eine genetische Veranlagung spielt ebenfalls eine große Rolle. Das sagte Professor Dr. Martin Wabitsch aus Ulm auf einem Apothekerkongress in Davos, Schweiz. Neue wissenschaftliche Studien zeigen, dass bereits vorgeburtliche Einflüsse mit den massiv wachsenden Übergewichtsproblemen der Kinder in Verbindung gebracht werden können. Dazu gehören zum Beispiel Ernährungsgewohnheiten der Mütter
Wabitsch sprach von einer falschen Programmierung des kindlichen Stoffwechsels. Diese könne nicht nur zu Übergewicht, sondern auch zu typischen Folgeerkrankungen wie Diabetes mellitus, Bluthochdruck, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Gelenkbeschwerden führen. Selbst mit größter Willenskraft und Disziplin gelinge es den meisten Betroffenen nicht, das Übergewichtsproblem allein zu bewältigen, so der Mediziner. Er verwies auf Initiativen wie das Kompetenznetz Adipositas. „Was allein nicht funktioniert, gelingt gemeinsam und mit professioneller Hilfe meist viel besser“, so Wabitsch. Jugendliche mit schwerem Übergewicht erhalten hier die dringend notwendige Unterstützung. Ob Familie, Schule oder Freundeskreis: Wabitsch forderte grundsätzlich mehr „Fairness und Unterstützung“ für übergewichtige Kinder, zumal es sich bei Übergewicht nicht um ein individuelles, sondern um ein gesellschaftliches Problem handele.
CB