12.07.2013
Je älter wir werden, umso fragiler werden die Knochen. Der Alterungsprozess wird allerdings offenbar noch beschleunigt, wenn ein Mangel an Vitamin D – dem Sonnenschein-Vitamin - vorliegt. Dies fand ein deutsch-US-amerikanisches Wissenschaftsteam heraus, das untersucht hatte, wie sich Vitamin-D-Mangel auf die Knochenstruktur und damit auf die Bildung von Rissen auswirkt.
Mit zunehmendem Alter wird bei Vitamin-D-Mangel zu wenig neue Knochenmasse gebildet, so Robert Ritchie, der den US-amerikanischen Teil der Untersuchungen leitete. Allerdings führen ihm zufolge zu niedrige Mengen an Vitamin D auch zu einer vorzeitigen Alterung bestehender Knochen. Die Knochen der Studienteilnehmer mit Vitamin D-Mangel zeigten unterhalb von neuen, schlecht mineralisierten Flächen Bereiche, die die strukturellen Eigenschaften von älteren und spröden Knochen aufwiesen. Das berichten die Forscher im Fachblatt Science Translational Medicine. Eine Grenzschicht aus Kollagen umgab diese Bereiche, erklärt Björn Busse von der Universitätsklinik Hamburg, der die deutsche Seite des Teams koordiniert. Diese Isolierschicht schließt die Knochenmasse quasi von der Verjüngung aus, denn sie verwehrt den Zellen, die normalerweise den Knochen umbauen, den Zutritt. Die Folge: Die Knochenmasse altert.
Mit der veränderten Knochenstruktur erhöht sich den Forschern zufolge auch das Bruchrisiko. So konnten die Wissenschaftler in Laborversuchen zeigen, dass Vitamin-D-Mangel den Beginn und das Fortschreiten von Rissen fördert. Knochen werden normalerweise das ganze Leben lang auf- und abgebaut. Zum Aufbau brauchen sie Calcium, und Vitamin D hilft dem Körper, das Calcium aufzunehmen. Fehlt das Vitamin, gelangt Calcium schlechter aus der Nahrung in den Körper, und der Einbau in den Knochen ist behindert. Darüber hinaus wird das Mineral bei Vitamin-D-Mangel zum Teil aus den Knochen herausgelöst, um den Calcium-Spiegel im Blut aufrechtzuerhalten.
HH