20.02.2014
Demnach könnte sich das Schlaganfallrisiko dadurch erhöhen, dass Eisenmangel die Blutplättchen, die bei der Blutgerinnung eine wichtige Rolle spielen, klebriger macht und somit die Entstehung von Blutgerinnseln begünstigt. Dies berichten die Wissenschaftler vom Imperial College London in der Online-Fachzeitschrift PLOS ONE. Obwohl der Zusammenhang zwischen Eisenmangel und der Klebrigkeit der Blutplättchen schon vor fast 40 Jahren entdeckt wurde, sei dieser Aspekt bislang nicht mit dem erhöhten Schlaganfallrisiko in Verbindung gebracht worden, so die Forscher.
In Laborversuchen hatten sie zeigen können, dass die Blutplättchen von Menschen mit Eisenmangel nach Zugabe einer Substanz, die die Gerinnung fördert, schneller verklumpten. Dies könnte erklären, warum Eisenmangel zur Entstehung eines Schlaganfalls beitragen kann, sagt Dr. Claire Shovlin vom Imperial College London. Da aber viele zusätzliche Schritte nötig seien, damit aus einem Blutgerinnsel, das ein Gefäß blockiert, letztlich ein Schlaganfall entstehe, "ist noch immer unklar, wie wichtig die Klebrigkeit der Blutplättchen in dem gesamten Prozess ist", so Shovlin.
In ihrer Studie hatten die Wissenschaftler zudem noch einmal bestätigen können, dass Eisenmangel das Schlaganfallrisiko erhöht. Sie hatten fast 500 Patienten mit einer seltenen Gefäßerkrankung untersucht. Diese geht mit abnormen Blutgefäßen in der Lunge einher, die das Blut nicht mehr optimal filtern, sodass kleine Blutgerinnsel bis in das Gehirn vordringen können. Im Vergleich zu Patienten, deren Eisenwerte mit 7 bis 27 Mikromol pro Liter (µmol/l) in der Mitte des normalen Bereichs lagen, erhöhte selbst ein leichter Eisenmangel von um die 6 µmol/l das Schlaganfallrisiko fast um das Doppelte.
HH