06.09.2012
Den Studienergebnissen zufolge erhöht fettes Essen die Aktivität eines speziellen Enzyms – bei Frauen und bei Männern. Je aktiver dieses Enzym ist, desto stärker wird ein Hormon produziert, das die Bildung von Fettzellen unterstützt. Der entscheidende Punkt, warum Frauen eher zunehmen als Männer: Fettes Essen aktiviert das Enzym bei Frauen stärker, daher werden bei ihnen mehr Fettzellen gebildet.
Das Forscher-Team um die federführende Dr. Ouliana Ziouzenkova von der Universität von Ohio haben ihre Erkenntnisse in Versuchen mit Mäusen gewonnen. Genetisch veränderte Mäuse, bei denen die Wissenschaftler besagtes Enzym ausgeschaltet hatten, blieben trotz fettreicher Kost schlank, besonders im Bauchraum. Dieser Effekt war bei weiblichen Mäusen stärker, was die Wissenschaftler darin bestätigte, dass das Enzym bei Frauen einen großen Einfluss besitzt.
Die Studien ergaben zudem, dass das Enzym durch das weibliche Geschlechtshormon Östrogen unterdrückt wird. Das könnte erklären, warum Frauen nach den Wechseljahren, wenn sie einen Östrogenmangel erfahren, am Bauch plötzlich Fett ansetzen.
Die Fettzellen, deren Bildung das untersuchte Enzym forciert, zählen zu dem besonders gesundheitsschädlichen viszeralen Fett, das sich im Bauchraum rund um die Organe ablagert. Dieser Bauchspeck erhöht das Risiko, an Typ-2-Diabetes, Herzkrankheiten und Krebs zu erkranken. Das Enzym könnte ein Ansatz für eine geschlechterspezifische Behandlung von Übergewicht sein, so die Forscher.
FH