29.08.2013
Grund für die plötzliche Blasenschwäche ist der sinkende Spiegel des weiblichen Sexualhormons Östrogen. Der Körper produziert in den Wechseljahren immer weniger davon, weil die Eierstöcke langsam ihre Arbeit einstellen. Das hat vielfältige Folgen: Der Körper reagiert stärker auf die reizenden Stoffe im Urin. Dadurch nimmt der Harndrang zu. Der pH-Wert in der Scheide steigt, und damit wird die natürliche Scheidenflora anfälliger für Krankheitserreger. Keime und Bakterien breiten sich außerdem leichter aus, weil die Schleimhäute durch den Hormonrückgang schlechter durchblutet werden. Bindegewebe, Beckenbodenmuskulatur und der Schließmuskel werden schwächer. Im Falle des Beckenbodens kann das zu einer Senkung von Blase und Gebärmutter führen, was wiederum die Blasenschwäche begünstigt.
Betroffene Frauen müssen lernen, mit der neuen Situation umzugehen. Oftmals helfen Beckenbodentraining oder eine örtliche Therapie mit Östrogenen. Der Frauenarzt kann entsprechende Salben, Zäpfchen und Tabletten verordnen. Sie sorgen dafür, dass die Blase besser durchblutet wird. Außerdem halten sie das Gewebe elastisch und helfen, ein schützendes Scheidenmilieu aufzubauen. Bis sich die schwache Blase gebessert hat, können Frauen sich mit speziellen Einlagen behelfen. Sie sind heute so zierlich und diskret gestaltet, dass sie selbst unter modischer Kleidung nicht auffallen.
RF