26.04.2016
Am besten scheinen in dieser Hinsicht Omega-3-Fettsäuren aus Fischöl zu wirken, wie die Forscher um Dr. Jerome Sarris von der University of Melbourne berichten. Diese zeigten zusammen mit Antidepressiva einen deutlich nachweisbaren Effekt im Vergleich zu Placebo, schreiben sie im Fachblatt American Journal of Psychiatry. Weitere gute Kandidaten für eine Kombination: Methylfolat, eine bioaktive Form von Folsäure, Vitamin D und S-Adenosylmethionin, ein Stoff, der auch vom Körper selbst beim Abbau der Aminosäure Methionin gebildet wird. Für Zink, Vitamin C und die Aminosäure Tryptophan kamen die Wissenschaftler, die 40 klinische Studien weltweit im Rahmen ihrer Arbeit untersucht hatten, dagegen zu gemischten Ergebnissen. Folsäure selbst wirkte nicht besonders gut. Gleiches galt für Inosit.
Bei vielen Menschen mit einer Depression gehen die Krankheitssymptome trotz einer Behandlung mit Antidepressiva wie selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmern (SSRI), selektiven Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmern (SSNRI) oder trizyklischen Antidepressiva (TZA) nicht zurück. Weltweit würden hunderte Millionen von Menschen derzeit Antidepressiva einnehmen, so Sarris. „Hier gibt es ein echtes Potenzial, die psychische Gesundheit von Menschen, die nicht gut auf diese Mittel ansprechen, zu verbessern“, sagt der Wissenschaftler. Er und seine Kollegen betonen jedoch, dass Menschen, die Antidepressiva einnehmen, immer mit ihrem Arzt sprechen sollten, bevor sie damit beginnen, zusätzlich Nahrungsergänzungsmittel einzunehmen. Denn die Qualität dieser Mittel schwanke, zudem könnten sie unerwünschte Wirkungen zeigen.
HH