09.12.2015
Als wären Allergien für Kinder nicht schon belastend genug, scheint sich dadurch auch die Gefahr für spätere Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu erhöhen. Zu diesem Ergebnis kommt eine US-amerikanische Studie, die in der Fachzeitschrift Journal of Allergy & Clinical Immunology veröffentlicht wurde.
Kinder mit allergischen Erkrankungen, insbesondere mit Asthma und Heuschnupfen, leiden doppelt so häufig unter Bluthochdruck und erhöhten Cholesterinwerten wie ihre gesunden Altersgenossen. Dies berichten Forscher um Dr. Jonathan Silverberg von der Northwestern University in Chicago. Wie aus den Daten von über 13.000 Kindern hervorging, hingen Asthma, Heuschnupfen und Neurodermitis mit einem häufigeren Auftreten von Übergewicht und Fettleibigkeit zusammen. Beides erhöht das Risiko für Bluthochdruck und schlechte Blutfettwerte. Doch auch wenn diese Faktoren berücksichtigt wurden, blieb der Zusammenhang zwischen Allergien und Herz-Kreislauf-Erkrankungen bestehen.
Ihre Ergebnisse scheinen darauf hinzudeuten, dass durch eine Allergie unter Umständen schon in einem sehr frühen Alter die Weichen für spätere Herzkrankheiten gestellt werden könnten. Weil die Verbindung zwischen Bluthochdruck und hohen Cholesterinwerten unabhängig von Fettleibigkeit existierte, nimmt Silverberg an, dass hierbei möglicherweise Entzündungsreaktionen, die bei Asthma und Heuschnupfen auftreten, eine Rolle spielen. Darüber hinaus sitzen Kinder mit starkem Asthma mehr als ihre gesunden Altersgenossen, was einen negativen Einfluss auf Blutdruck und Blutfette haben könnte. Bedenke man, wie häufig allergische Krankheiten im Kindesalter vorkommen, sei es wichtig, bei betroffenen Kindern schon früh auf Blutdruck und Blutfettwerte zu achten, so Silverberg. So habe man die Gelegenheit, den Lebensstil zu verändern und den Risiken entgegenzuwirken.