26.09.2012
Immer häufiger sind krankheitserregende Bakterien resistent gegenüber gängigen Antibiotika. Jetzt haben US-Wissenschaftler entdeckt, dass ein Eiweißstoff aus der Hornhaut des Auges Krankheitserregern an den Kragen gehen kann. Dies könnte zu neuen Antibiotika führen, so die Hoffnung.
Kleine Fragmente des Faserproteins Keratin, einem Eiweißstoff, dem vor allem eine festigende Funktion zugeschrieben wird, wirken den Forschungen zufolge antibakteriell und scheinen das Auge damit zusätzlich vor Krankheitserregern zu schützen. Denn obwohl das Auge ständig mit Krankheitserregern in Kontakt kommt, erkranken gesunde Augen nur sehr selten.
Im Labor konnten die Wissenschaftler zeigen, dass künstlich hergestellte Versionen der Eiweißmoleküle verschiedenste Bakterien abtöteten können. Es wirkte gegen Streptococcus pyogenes, der unter anderem Scharlach und Mandelentzündungen verursacht, gegen Escherichia coli, das zu Durchfallerkrankungen führen kann, sowie gegen die Infektionen verursachenden Bakterienarten Staphylococcus aureus und Pseudomonas aeruginosa. Der große Vorteil: "Da die Keratin-Fragmente schon im Körper vorhanden sind, wissen wir, dass sie nicht toxisch sind und vom menschlichen Organismus gut vertragen werden", so die Studienleiterin Suzanne Fleiszig von der University of California in Berkeley. Damit hätten diese leicht herzustellenden Spaltprodukte des Keratins ein großes Potenzial, zu hilfreichen Medikamenten im Kampf gegen bakterielle Infektionen weiterentwickelt zu werden.
hh