11.04.2013
Obwohl wir heute mit einer längeren Lebenserwartung rechnen können als die Generationen vor uns, scheinen die Erwachsenen heutzutage weniger gesund zu sein als ihre Mütter und Väter. So haben Risiken für Stoffwechselleiden und Herzerkrankungen deutlich zugenommen, berichten niederländische Forscher.
In einer groß angelegten Studie mit über 6.000 Teilnehmern hatten die Wissenschaftler vom niederländischen Nationalinstitut für öffentliche Gesundheit und Umwelt untersucht, wie sich die Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen im Laufe des Lebens und von einer Generation zur nächsten veränderten. Zu Beginn der Studie im Jahre 1987 waren die Studienteilnehmer in die vier Generationen beziehungsweise Altersgruppen von 20, 30, 40 und 50 Jahren eingeteilt und anschließend im Abstand von sechs, elf und 16 Jahren untersucht worden.
In jeder Generation für sich betrachtet traten die Risikofaktoren Übergewicht, Fettleibigkeit und Bluthochdruck mit zunehmendem Alter häufiger auf. Die Wissenschaftler erkannten aber auch, dass in den jüngeren Generationen deutlich mehr Menschen damit zu kämpfen hatten als in Generationen, die zehn Jahre früher geboren worden waren. Das berichten sie in der Fachzeitschrift European Journal of Preventive Cardiology. Beispiel Übergewicht: In der Gruppe der Männer, deren Alter zu Beginn der Untersuchung in den 30ern lag, waren 40 Prozent übergewichtig. Elf Jahre später brachten wiederum in der Gruppe der Personen in den 30ern bereits 52 Prozent der Männer zu viel Gewicht auf die Waage. Eine ungünstige Verschiebung zwischen den Generationen zeigte sich zudem für Bluthochdruck, bei Männern zum Teil auch für Diabetes.
Sollte diese Entwicklung anhalten, hieße das, dass Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen immer früher auftreten und den Körper somit auch länger belasten, mit entsprechenden Folgen für die Gesundheit. So könnte der allgemeine Trend zum Anstieg der Lebenserwartung gebremst werden, fürchten die Forscher.
HH