04.04.2013
Haarausfall in vorrückendem Alter galt bei Männern bisher vorwiegend als kosmetisches Problem. Japanische Forscher sagen nun, dass sich mit dem Verlust des Haupthaares das Risiko für die Koronare Herzkrankheit (KHK) erhöht.
Die Forscher hatten über 850 Studien mit fast 37.000 Teilnehmern im Hinblick auf Haarfülle und Herzprobleme ausgewertet. Dabei entdeckten sie einen eindeutigen Zusammenhang: Je deutlicher der Haarausfall, desto höher das KHK-Risiko. Bei Männern mit starker Glatzenbildung erhöhte sich das Risiko für die KHK um mehr als ein Drittel verglichen mit Männern, die volles Haar hatten. Leichter Haarausfall erhöhte das Risiko immerhin noch um 18 Prozent. Diese Risikoerhöhung galt jedoch nur, für den "breiten Scheitel". Für Personen mit Geheimratsecken oder Haarausfall lediglich im Stirnbereich fanden die Wissenschaftler kein gesteigertes Risiko.
Über die Ursache dieses Zusammenhangs können die Fachleute bisher nur spekulieren. Die britische Herzgesellschaft gibt daher den Tipp, dass betroffene Männer sich weniger um ihre Haarfülle als um ihren Bauchumfang kümmern sollten. Gegen den Haarausfall ließe sich wenig unternehmen, er deute jedoch auf ein Herz-Risiko. Bekannte Risikofaktoren wie Übergewicht, hoher Blutdruck oder hohe Blutfettwerte könne man gut behandeln.
Bei der KHK verengen sich durch Gefäßverkalkung die Arterien, die den Herzmuskel mit Blut versorgen. Der Herzmuskel kann dann bei erhöhter Belastung nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt werden. Luftnot und Schmerzen in der Herzgegend, Angina Pectoris genannt, sind die Folge.
RF