25.04.2014
Männer mit einem Bauchumfang von 110 Zentimetern und mehr sind häufig von den Herzrisiken Diabetes, Bluthochdruck und überhöhten Blutfettwerten betroffen. Da der hohe Bauchumfang auch fast immer mit einem hohen Body-Mass-Index (BMI) einhergeht, plädieren Wissenschaftler dafür, den leichter messbaren Bauchumfang statt des BMI als Anzeiger für diese Herzrisiken zu nutzen. Das teilt die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie mit.
Herzforscher um Professor Dr. Andreas Schuchert haben die Daten von 4.918 Männern unter die Lupe genommen, die nach einem akuten Koronarsyndrom (Herzinfarkt oder Herzschmerz infolge einer Durchblutungsstörung der Herzkranzgefäße) oder einer Bypass-Operation ein Herz-Rehabilitationsprogramm absolviert hatten. Das Ergebnis: 24 Prozent der Patienten hatten einen Body-Mass-Index von über 30, waren also fettleibig. In 95 Prozent dieser Fälle lag ein Bauchumfang von 110 Zentimetern und mehr vor.
Männer mit einem solchen hohen Bauchumfang hatten zudem mit einer Wahrscheinlichkeit von 47 Prozent Diabetes, mit 90 Prozent Bluthochdruck und mit mindestens 95 Prozent überhöhte Blutfettwerte. Dies sind alles Herzrisikofaktoren. Einen Zusammenhang zwischen einem hohen BMI bzw. dicken Bauch und der Tatsache, ob die Patienten rauchten oder für Herz-Kreislauf-Erkrankungen familiär vorbelastet waren, fanden die Wissenschaftler hingegen nicht.
Sie kommen dennoch zu dem Schluss, dass das Messen des Bauchumfangs es erleichtere, fettleibige Patienten zu identifizieren, und zudem direkte Hinweise auf die führenden Herzrisiken Diabetes, Bluthochdruck und überhöhte Blutfettwerte geben könne. Im Vergleich zum Rechnen des BMI sei das Messen des Bauchumfangs einfacher und schneller und könne im Rahmen einer Untersuchung ohne Umstände bestimmt werden, so die Studienautoren.
FH