09.05.2012
Ach wie süß! Pausbacken, propere Beine und Babyspeck bei Kleinkindern lassen die Herzen von Tanten und Omas dahinschmelzen. Doch zu viel des Guten ist auch bei kleinen Kindern schon ein Zeichen für Übergewicht. Auf diesem Auge scheinen viele Mütter jedoch blind zu sein. Das zeigt eine Studie, die im Fachblatt Archives of Pediatrics & Adolescent Medicine erschienen ist.
Amerikanische Mütter schätzen einer neuen Studie zufolge die Körpergröße ihrer Kleinkinder oft komplett falsch ein. Dies war vor allem bei übergewichtigen Kindern zwischen 12 und 32 Monaten der Fall. Hier meinten fast alle Mütter, ihre Kinder seien kleiner und zarter, als sie in Realität waren.
Mütter mit normalgewichtigen Kindern waren dagegen oft weniger zufrieden mit der Körpergröße ihres Babys. Dies lege nahe, dass schwerere Kleinkinder in Amerika als die Norm angesehen werden, sagt Erin R. Hager von der Universität in Baltimore. Anstatt das pummelige Äußere als Zeichen für Übergewicht zu erkennen, werde es als Bestätigung für eine gute Elternschaft gewertet, besonders während der ersten Jahre.
Weil diese Wahrnehmung zu Überfüttern und damit zu bleibenden Gewichtsproblemen führen kann, sollten Kinderärzte den Familien verdeutlichen, wie ein gesundes Kind aussehe, raten die Wissenschaftler. Hierzulande genügt dazu zum Glück schon ein Blick ins Vorsorgeheft.
hh