17.10.2011
Dass Frauen im Schnitt ein höheres Lebensalter erreichen als Männer, führen Forscher unter anderem auf einen Schutz für Herz und Kreislauf durch die weiblichen Geschlechtshormone zurück. Bereits bei Heranwachsenden gibt es den Geschlechterunterschied. Übergewichtige Mädchen schneiden dabei überraschenderweise aber schlechter ab.
Übergewicht kann den Gefäßschutz durch weibliche Geschlechtshormone (Östrogene) vermindern, und zwar bereits bei Heranwachsenden. Dies erklärt, warum mit zunehmendem Gewicht bei Mädchen der Blutdruck stärker steigt als bei Jungen des selben Alters. Dies ergab eine Studie aus den USA mit über 1700 Jugendlichen zwischen 13 und 17 Jahren. Während adipöse Jungen etwa 3,5 mal häufiger einen Bluthochdruck entwickelten als ihre normalgewichtigen Geschlechtsgenossen, neigen Mädchen mit vergleichbarer Adipositas neun Mal häufiger zu Bluthochdruck als normalgewichtige Mädchen. Das Ergebnis überrascht auch deshalb, weil Fettpolster bisher als Oströgenspender galten.
Zum Vergleich wurden jeweils die systolischen "oberen" Blutdruckwerte herangezogen. Dieser zeigt an, gegen welchen Gefäßdruck das Herz arbeiten muss, um das Blut aus "der Pumpe" in die Arterien zu pressen. Hohe systolische Werte weisen daher auf ein erhöhtes Risiko für Herzerkrankungen und Schlaganfall hin. Warum das Risiko, später Herz-Kreislauf-Erkankungen zu entwickeln, für Mädchen höher ist als für Jungen, kann verschiedenen Gründe haben. Einen davon sehen die Wissenschaftler in dem Umstand, dass übergewichtige Mädchen nicht einmal die Hälfte der Bewegung haben wie ihre männlichen Altersgenossen.
Apotheken beraten gern über Strategien zum Abspecken.
MP