25.11.2015
Von einem prämenstruellen Syndrom, kurz PMS, sprechen Gynäkologen, wenn Frauen in den Tagen vor ihrer Periode starke Beschwerden haben. Eine neue Studie deutet nun darauf hin, dass diese Beschwerden ein Hinweis auf ein erhöhtes Risiko für Bluthochdruck später im Leben sein könnten.
Litten Frauen in den Tagen vor dem Einsetzten der Periode unter mittleren bis schweren PMS-Symptomen, lag ihr Risiko, im Verlauf der folgenden 20 Jahre einen Bluthochdruck zu entwickeln, um 40 Prozent höher als bei Frauen, die nur geringe Beschwerden hatten. Dies berichten Forscher um Elizabeth Bertone-Johnson von der University of Massachusetts Amherst in der Fachzeitschrift American Journal of Epidemiology. Zu den Symptomen zählen unter anderem Herzklopfen, Übelkeit, Vergesslichkeit, Depressionen, Schlafprobleme, Abgeschlagenheit, Krämpfe oder Akne. „Meines Wissens ist dies die erste große Langzeitstudie, die nahelegt, dass PMS mit chronischen Gesundheitsproblemen im späteren Leben in Verbindung stehen könnte“, sagt Bertone-Johnson.
Der Grund dafür könnte im Aufbau der Blutgefäße zu suchen sein. Eine Handvoll Studien deuteten darauf hin, dass es hier Unterschiede zwischen Frauen mit PMS und beschwerdefreien Frauen gebe, so die Forscher. Sie vermuten, dass diese Unterschiede einen späteren Bluthochdruck begünstigen könnten. Aufgrund ihrer Ergebnisse empfehlen die Wissenschaftler, den Blutdruck von Frauen, die unter prämenstruellen Beschwerden leiden, regelmäßig zu überwachen. Auf diese Weise ließen sich Veränderungen des Blutdrucks schon früh gegensteuern. Sie vermuten zudem, dass sich eine gute Versorgung mit B-Vitaminen positiv auswirken könnte. So fanden sie für Studienteilnehmerinnen, die größere Mengen der B-Vitamine Thiamin und Riboflavin verzehrten, kein erhöhtes Bluthochdruck-Risiko. Die Einnahme der Pille oder von Antidepressiva wirkte sich im Übrigen nicht auf den gefundenen Zusammenhang aus.
HH