09.07.2012
Am 24. April 2009 wurde erstmals bekannt, dass in Mexiko Menschen gehäuft an einer Erkrankung der Atemwege starben, ausgelöst durch Grippe-beziehungsweise Influenzaviren. Es stellte sich heraus, dass in den USA schon seit einigen Jahren unter Schweinen ähnliche Influenzaviren zirkulierten. Aufgrund rasch steigender Fallzahlen erhöhte die Weltgesundheitsorganisation in den folgenden Tagen die Influenza-Pandemie-Warnstufe von 3 auf 5, im Juni 2009 rief sie schließlich die "Pandemie" aus. Diese endete offiziell im August 2010.
In Deutschland überwogen in den ersten Monaten eingeschleppte Fälle, besonders aus Spanien. Etwa ab August zirkulierte das Virus auch bei uns. Ab Oktober 2009 stand ein Impfstoff zur Verfügung. Ihren Höhepunkt erreichte die Grippewelle Mitte November. Dem Robert Koch-Institut wurden zwischen Mai 2009 und April 2010 insgesamt 252 Todesfälle durch pandemische Influenza gemeldet. Neu war, dass die Toten zu drei Vierteln jünger als 60 Jahre alt waren. Normalerweise sterben vorwiegend Ältere und chronisch Kranke an Grippe.
Zahlreiche Gerüchte rankten sich um die Pandemie und den empfohlenen Impfstoff. Keine der Sicherheitsbedenken, besonders gegen den darin enthaltenen Wirkverstärker (Adjuvanz), haben sich bisher eindeutig bestätigt, einige waren Fehlinformationen, andere sind widerlegt. Ende November 2011 sind die letzten der wegen der Pandemie eingelagerten und nicht genutzten Impfdosen in Deutschland verbrannt worden. Das Virus zirkulierte auch im Winter 2011/12, gilt jedoch als normaler Teil der jährlichen Grippewelle. Wann die nächste Pandemie auftritt und wie gefährlich sie wird, kann niemand vorhersagen.
HTR
Serie "vergessene" Infektionskrankheiten
Dieser Beitrag ist Teil einer Serie. aponet.de beleuchtet Infektionskrankheiten, die einst Schlagzeilen machten, aber aus dem Auge der Öffentlichkeit verschwunden sind. Hier die Themen der anderen Folgen: