Was wurde eigentlich aus der Vogelgrippe?
09.07.2012
Im Jahr 2003 schlug der Virus erneut zu. Seitdem haben die Gesundheitsbehörden bis zum 11. Januar 2012 weltweit 577 Erkrankungen des Menschen gemeldet. Für 340 verlief die Krankheit tödlich. Sowohl bei wildem Geflügel als auch in Zuchtbeständen kommt es immer wieder zu Ausbrüchen. Millionen Tiere mussten vorsorglich geschlachtet werden. Selten infizieren sich auch Katzen und andere Säugetiere. Betroffen ist hauptsächlich Asien, Ausbrüche gibt es jedoch weltweit, da Zugvögel zu den wichtigen Überträgern zählen. Seit 2005 soll eine Stallpflicht Geflügel in Deutschland zeitweise davor schützen, sich anzustecken. Im Februar 2006 waren vier tote Schwäne auf Rügen die ersten Opfer des Erregers in Deutschland.
Bislang ist das Virus von Mensch zu Mensch kaum übertragbar. Auch von Geflügel auf den Menschen geht es nur selten über. Da aber rund die Hälfte der Infizierten stirbt, beobachten Wissenschaftler die Situation weiterhin mit großer Sorge. Forschungen am Erasmus Medical Centre in Rotterdam ernteten deshalb vergangenen Herbst harsche Kritik: Wissenschaftler haben im Labor ein Vogelgrippe-Virus geschaffen, das sich wie ein Schnupfen von Mensch zu Mensch überträgt.
Die Vogelgrippe wird eine Bedrohung bleiben. Vorläuferimpfstoffe für den Menschen wurden bereits zugelassen, sodass im Ernstfall nach wenigen Monaten große Teile der Bevölkerung geimpft werden könnten.
HTR
Serie "vergessene" Infektionskrankheiten
Dieser Beitrag ist Teil einer Serie. aponet.de beleuchtet Infektionskrankheiten, die einst Schlagzeilen machten, aber aus dem Auge der Öffentlichkeit verschwunden sind. Hier die Themen der anderen Folgen: