09.02.2012
Für die Studie wurden die Daten von mehr als 3.400 Profi-Sportlern der National Football League (NFL) untersucht, die in den Jahren zwischen 1959 und 1988 aktiv waren. Bis zum Jahr 2007 waren 334 von ihnen verstorben – gemessen an der durchschnittlichen Lebenserwartung der Amerikaner hätten es nur halb so viele sein dürfen.
Der Grund: die Football-Profis sind meist sehr kräftig und haben daher einen erhöhten Body Mass Index (BMI). Der BMI gibt das Verhältnis von Körpergröße und Körpergewicht an, überschreitet er bestimmte Werte, gilt das als Risikofaktor für Herz- und Gefäßkrankheiten und Diabetes mellitus. Meist wird allerdings argumentiert, dass ein erhöhter BMI aufgrund von Muskelmasse nicht schädlich sei. Für jüngere Menschen hat das auch durchaus seine Richtigkeit. Aktive Footballspieler haben auch ein geringeres Risiko für solche Erkrankungen. Allerdings sei es für viele Sportler schwer, das Fitnesslevel ihrer aktiven Zeit nach dem Ende ihrer Karriere aufrecht zu erhalten. Dann rächt sich der hohe BMI: Viele Footballprofis leiden dann unter Bluthochdruck, erhöhten Blutfettwerten oder Übergewicht – alles Risikofaktoren für Herz-Kreislauferkrankungen.
Das zeigen auch die Ergebnisse der aktuellen Studie: Spieler, die schon in ihrer aktiven Laufbahn einen BMI von über 30 hatten und so laut Definition als übergewichtig galten, verstarben doppelt so häufig an Herzkrankheiten wie ihre weniger schweren Kollegen. Das größte Risiko allerdings tragen die Abwehrspieler: sie hatten im Vergleich zur Normalbevölkerung ein um 42 Prozent erhöhtes Risiko, an Herzkrankheiten zu versterben.
Zwar sei in der Studie nicht genau erfasst worden, wie sich der BMI über die Jahre bei den Spielern verändert habe, so die Experten. Am Ende aber bleibt eine Tatsache: auf die Masse kommt es an! Besonders kräftige Football-Profis sollten sich bemühen, mit dem Ende der Karriere auch ihre Körpermaße zu reduzieren. Denn auf lange Sicht sei ein schwerer Körper eben doch eine Belastung für das Herz.
KK