DGPPN
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16.10.2013
Schätzungen gehen davon aus, dass in unseren Breiten etwa zehn bis zwanzig Prozent der Bevölkerung eine milde Form der saisonalen Depression entwickeln. Bei weiteren fünf Prozent kommt es zu einer ausgeprägten depressiven Episode. Von dieser Depressionsform, die überwiegend im Herbst und im Winter auftritt, sind vermehrt jüngere Menschen betroffen – Frauen trifft es dabei häufiger.
"Typische Symptome sind eine subjektiv erlebte Energielosigkeit und eine depressive Stimmungslage, die sich im Verlauf der Herbst‐Winter‐Monate steigern kann. Zudem können Angstzustände und verstärkte Tagesmüdigkeit sowie eine Gewichtszunahme und Heißhunger auf kohlenhydratreiche Nahrungsmittel auftreten ", berichtet Professor Dr. med. Thomas Schläpfer von der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN). Die Störung sei durch wiederholte depressive Episoden charakterisiert, die einem saisonalen Muster folgten, so Schläpfer. Bei einem hohen Leidensdruck und/oder Problemen bei der Bewältigung des Alltags sollte ein Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie aufgesucht werden.
Zur Behandlung stehen verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung. Eine davon ist die therapeutische Zufuhr von UV‐Licht. "In der Regel setzt bei vielen Betroffenen nach zwei bis drei Wochen eine deutlich Besserung des Befindens ein, wenn sie sich täglich für etwa 30 Minuten mit offenen Augen vor eine Lichtquelle mit einer Intensität von etwa 10.000 Lux setzen", weiß der Experte. Eine weitere Möglichkeit ist die Einnahme einer bestimmten Gruppe von Antidepressiva, den so genannten selektiven Serotonin‐Wiederaufnahme‐Hemmern.
Vorbeugen lässt sich einer saisonalen Depression oftmals durch eine ausreichende Aufnahme von UV‐Licht. Dazu genügt bereits ein einstündiger Aufenthalt oder Spaziergang im Tageslicht, selbst wenn der Himmel bedeckt ist.