US-amerikanische Wissenschaftler der Universitäten von Alabama und Colorado haben drei Fettsäuren identifiziert, die es der burmesischen Pythonschlange ermöglichen, die Kapazitäten ihrer inneren Organe wie Herz, Leber und Niere zu erhöhen. Ein Python benötigt die erhöhte Leistungsfähigkeit nach seinen seltenen, und daher umso üppigeren Mahlzeiten, bei denen er zum Beispiel ein komplettes Wildschwein verschlingt. Dabei steigt der Blutfettspiegel auf Werte, die beim Menschen das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen sicher erhöhen würden. Bei einem Python vergrößert sich dadurch das Herz um bis zu 40 Prozent.
Beim Menschen kann eine Zunahme an Herzmuskelmasse durch gesunde sportliche Betätigung, aber auch durch einen ungesunden, zu hohen Blutdruck verursacht werden. Probleme entstehen, wenn das vergrößerte Organ nicht mehr ausreichend mit Blut versorgt werden kann. Bei ihren Untersuchungen stellten die Wissenschaftler fest, dass die Änderungen am Python-Herz eher denen eines Marathonläufers entsprechen als dem eines Herzpatienten. Die Herzzellen blähten sich nicht auf, sondern es kam zu einer echten Zunahme an Herzmuskelzellen. Die Forscher erhoffen, durch ihre Ergebnisse einen Weg zu eröffnen, mit dem sie aus einer "ungesunden" Herzvergrößerung eine gesunde machen können.
Allerdings entstehen beim Fettsäureumbau im Organismus der Pythonschlange Sauerstoffradikale, die den Organismus möglicherweise schädigen. Der Python bildet daher ein Enzym, der diese Radikale inaktiviert. Sollte es tatsächlich zu einem Einsatz der Fettsäuren bei Patienten mit einer Herzinsuffizienz kommen, müsste man dieses Enzym möglicherweise zusätzlich geben.
MP